2.6.2010

Für Jugendarbeit Weichen gestellt

Feier der Feuerwehr: Viel Lob zum 40. Geburtstag - Ehrenzeichen für Roland Köbler

 

 

RIMHORN. 
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Angeheftet: Kreisbrandinspektor Horst Friedrich (links) zeichnete Roland Köbler für 40 Jahre Feuerwehrdienst mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande aus. Foto: Wolfgang Kraft

 

 

,,Die Jugendfeuerwehr Rimhorn ist eine Erfolgsgeschichte, die weiter geschrieben werden sollte", befand Bürgermeister Uwe Olt zum 40. Geburtstag dieser Nachwuchsorganisation. Immerhin handelt es sich um die Jugendabteilung der mit 117 Jahren mit Abstand ältesten Feuerwehr der Gemeinde Lützelbach, zweitälteste Jugendfeuerwehr der Gemeinde und Zehntälteste im Odenwaldkreis.

 

 

Die Erfolgsgeschichte begann während der Amtszeit des damaligen Ortsbrandmeisters Ludwig Friedrich mit zwölf Jugendlichen und der Gründungsversammlung am 15. Februar 1970 im früheren Gasthaus Eckhardt. Zum Jugendfeuerwehrwart wurde Friedrich Heusel berufen. Zwei Jahre später erwarben sieben Jugendliche erstmals in der Vereinsgeschichte die Leistungsspange. 1974 führte eine personelle Krise zur Einstellung der Jugendarbeit in Rimhorn. Ein Jahr später war dieser Spuk vorüber. Nach intensiver Werbung wurde die Nachwuchsarbeit mit 13 jungen Leuten reaktiviert.

 

1977 übernahm der heutige Wehrführer und Vereinsvorsitzende Edwin Wießmann das Amt des Jugendleiters und zwei Jahre später auch das des Jugendfeuerwehrwartes. 1980 wurden die ersten Mädchen in die Jugendfeuerwehr aufgenommen und zwei Jahre später ein Jugendausschuss gewählt. 1983 avancierte Edwin Wießmann zum Wehrführer und übergibt das Amt des Jugendfeuerwehrwartes an Uwe Keil. Ein Jahr später registriert die Jugendfeuerwehr Rimhorn mit 22 Jungen und acht Mädchen den bisher höchsten Mitgliederstand.

 

1988 schlägt die Stunde von Heiko Friedrich, der fortan über 17 Jahre hinweg bis 2005 das Amt des Jugendfeuerwehrwartes inne hatte. Zum 25-jährigen Bestehen fand 1995 die erste Großübung der Lützelbacher Jugendfeuerwehren statt, eine Veranstaltung, die bis heute Bestandteil der Jugendarbeit ist. 1997 sicherte sich ein reines Mädchenteam der Rimhorner Feuerwehrjugend den dritten Platz beim Wettbewerb um den Südhessenpokal. Ein Jahr später wechselte Elfi Hoffart als erste Frau aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung. Dieser gehören inzwischen sechs Frauen an, die alle aus der Jugendfeuerwehr kommen. 2005 übergab Heiko Friedrich aus beruflichen Gründen sein Amt an Markus Reeh.

 

Die schrumpfende Mitgliederzahl führte in der Folge zur Gründung einer Minifeuerwehr am 19. September vergangenen Jahres mit zwölf Kindern, der Jugendfeuerwehr gehören aktuell fünf junge Leute an. Der Laudator machte deutlich, dass von den derzeit 29 Einsatzkräften der Rimhorner Feuerwehr (23 Männer und sechs Frauen) 24 Personen, das sind 83 Prozent, aus den Reihen der Jugendfeuerwehr kommen. ,,Das unterstreicht den Stellenwert der Jugendarbeit der Feuerwehren", so der Lützelbacher Bürgermeister. ,,Was damals vielfach belächelt wurde, ist heute ein wichtiger Bestandteil des Feuerwehrwesens", so Kreisjugendfeuerwehrwart Norbert Heinkel.

 

Bislang sind im Odenwaldkreis neun Minifeuerwehren entstanden, vier weitere kommen in Kürze dazu. ,,Edwin Wießmann und Heiko Friedrich haben die Jugendfeuerwehr in Rimhorn maßgeblich geprägt", befand Gemeindebrandinspektor Dietmar Iwaschkiw. Und mit der Gründung einer Minifeuerwehr sind die Weichen für eine effiziente Jugendarbeit gestellt. ,,Ohne Jugendfeuerwehren gäbe es keinen Brandschutz", unterstrich Kreisbrandinspektor Horst Friedrich die Bedeutung der Nachwuchsarbeit. Feuerwehren ohne Jugendarbeit sind mittelfristig weg vom Fenster. Schließlich stammten rund 95 Prozent der heutigen Einsatzkräfte aus den Jugendfeuerwehren. Deren Arbeit kommt zunehmend Bedeutung zu. So etwa mit der Gründung weiterer Minifeuerwehren, die wiederum der Unterbau für die Jugendfeuerwehren sein könnten.

 

 

Als Mann der ersten Stunde wurde an diesem Abend, den der Gesangverein Frohsinn musikalisch umrahmte, Roland Köbler besondere Ehre zuteil. Dieser durchlief von 1970 bis 1975 die Jugendfeuerwehr und leistet seither (40 Jahre) aktiven Feuerwehrdienst. Für ihn hatte der Kreisbrandinspektor das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Band im Gepäck. Wehrführer und Vorsitzender Edwin Wießmann bedankte sich für 40 Jahre Mitgliedschaft mit der Goldenen Vereinsehrennadel.

 

 

Quelle: Odenwälder Echo