140 JAHRE FEUERWEHRARBEIT IN RIMHORN

 

- 100 JAHRE FREIWILLIGE FEUERWEHR -

 

 

"Wohltätig ist des Feuers Macht,

wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.

 

.....

Hoffnungslos

weicht der Mensch der Götterstärke.

Müßig sieht er seine Werke

bewundernd untergehen."

 

So beschreibt Schiller in seinem "Lied von der Glocke" die Situation bei Bränden.

Genau so alt wie die Menschheit ist das Feuer, sind die Bemühungen, es zu bekämpfen. In der Antike waren schon erste Ansätze für ein geordnetes Brandbekämpfungs- und Rettungssystem im Ansatz erkennbar. Nicht mit dem notwendigen Nachdruck betrieben, gerieten sie wieder in Vergessenheit. Erst nach verheerenden Großbränden im Mittelalter wurde die Bedeutung des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes richtig erkannt.

Menschen standen einer Feuersbrunst in der Regel hilflos gegenüber, da sie nicht über die notwendigen Abwehrmittel verfügten. Die aus Holzfachwerk erbauten Häuser mit ihren Strohdächern erhöhten die Brandgefahr. Offene Feuerstellen ohne Kamine gehörten zur Tagesordnung. Eine enge Bebauung in den Dörfern begünstigte das Übergreifen des Feuers auf die Nachbarhäuser. Es ist daher kein Wunder, wenn die Menschen in der Ohnmacht gegenüber den Naturgewalten nach Auswegen suchten, die uns heute unverständlich sind.

So riefen die Menschen in ihrer seelischen Not den heiligen Florian, den Schutzheiligen gegen das allgewaltige Feuer, an. Eine weitere Art der Feuerbeschwörung bestand darin, daß man Faustkeile und Steinbeile, die sogenannten "Donnerkeile", unter die Haustürschwellen legte, in der Hoffnung, hierdurch den Blitzstrahl und weitere Gefahren von dem Haus abzuwenden. Noch heute ist im Odenwälder Sprachgebrauch der Ausdruck: "Do fliegt en Dunnekeil neu !", vorhanden.

Nach dem die Strohdächer durch Ziegeldächer ersetzt wurden, gab es sogenannte "Heilsziegel", die mit ihren eingeritzten Inschriften, oft geheimnisvollen Zeichen, ebenfalls der Abwehr dienen sollten.

Ziegel dieser Art vom "alten Hofhaus" in Rimhorn, das im Jahre 1796 abgebrochen wurde, sind noch heute vorhanden. Es gab auch sogenannte "Feuersegen" zu kaufen, auf denen geschrieben stand, daß ein Haus in dem dieser Brief aufbewahrt werde, von Feuer oder Hagelschlag geschützt sei.

Das Hineinwerfen von Tellern mit aufgemalten Kreuzen und Beschwörungsformeln in ein ausgebrochenes Feuer sollte dieses zum Erlöschen bringen oder wenigstens seine Ausbreitung verhindern.

In einem alten "Rimhorner Arzeneybuch vor Mensch und Füch" aus dem Jahre 1804 befindet sich ein entsprechender Hinweis. Wir sehen also, wie hilflos die Menschen gegen das Feuer waren, da ihnen ja die geeigneten Hilfsmittel zu einer Brandbekämpfung fehlten. Wenn man alten Überlieferungen glauben darf, sprach sich die Kirche oft gegen die Brandbekämpfung aus und bezeichnete sie als "ein Frevel", wenn man sich von Menschenhand konstruierten Geräten gegen einen höheren Willen zu Wehr setzte.

Mit der fortschreitenden Aufklärung sah man ein, daß der Mensch gegen Brände antreten und sie mit allen Mitteln bekämpfen muß. Man verließ sich nicht mehr auf den Talisman. Die Vernunft hatte gesiegt und den Aberglauben verdrängt. Große Brände machten deutlich, daß der Mensch etwas unternehmen muß. Zur Brandverhinderung und Brandbekämpfung wurden Ordnungen erlassen.

Die Geschichte des  o r g a n i s i e r t e n  Feuerlöschwesen in unserem Raum beginnt nach den bisher bekannten Unterlagen im Jahre 1767.

 

 

 

 

Am 18.Juni 1767 erließ Landgraf Ludwig VIII. die "Hochfürstliche Hessen-Darmstädtische Feuerordnung", die erstmals das Feuerlöschwesen in umfassender Weise regelt.

In der Präampel dieser Feuerordnung heißt es über die Zielsetzung: "..wonach nicht allein alle besorgliche Feuersbrünste so viel wie möglich verhütet, sonder auch die entstandenen mit möglichster Geschwindigkeit in Ordnung gedämpft und gelöscht werden mögen". Der Hauptteil der Feuerordnung umfaßt feuerpolizeiliche Vorschriften, wie zum Beispiel die sichere Anlage von Schornsteinen, die alljährliche Besichtigung derselben mit anschließendem Bericht an die Behörde, Vorsichtsmaßnahmen beim Gebrauch von offenem Licht und stellt Mißachtung der Verordnung unter erhebliche Strafe. Interessant ist der § 18, in dem es heißt: "Des Tabakrauchens; auf den Böden, in den Kammern, wo Betten und andere leicht entzündende Sachen aufbewahrt werden, auf den Straßen und Höfen, wo Miststätten befindlich, wie Inbesondernheit auch in den Ställen, Scheunen, Heuböden oder anderen gefährlichen Orten, soll sich jedermann so Tag als Nacht bei fünf Gulden Strafe enthalten".

Schwer war die Strafe für all jene Personen, die einen Brand ausnutzten, um sich an fremdem Gut zu bereichern. So bestimmt der § 51 dieser Feuerordnung: "Wo aber Jemand von dergleichen Gut frevendlich stehlen, oder auch, da er es in seiner Verwahrung bekommt, dasselbe innerhalb 24 Stunden, nicht von freien Stücke herausgeben, sondern Nachforschungen erwarten würde, derselbe soll nach Strenge der Rechte, auch nach Befinden in diesem traurigen Fall, um eines geringen Willen, mit der Strenge bestraft und vom Leben zum Tode gebracht werden".

Diese Feuerordnung aus dem Jahre 1767 hatte nach der Eingliederung der Grafschaft Erbach und der Herrschaft Breuberg im Jahre 1806 nach Hessen auch für Rimhorn Gültigkeit.

Großbrände brachten es mit sich, das Feuerwehrwesen immer besser zu organisieren. Selbst in friedlichen Zeiten wurden ganze Dörfer oder Stadtteile Opfer der Flammen.

Von den Großbränden im Odenwald soll jener von Beerfelden hier genannt werden, der im Jahre 1810 fast den gesamten Ort zerstörte. Größere Brände im Dorfbereich werden, soweit bisher bekannt, innerhalb eines Rückblickes genannt. Diese Chronik soll die Entstehung und Entwicklung des Brandschutzes in Rimhorn etwas näher beleuchten. Die Ausführungen zur 100jährigen Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn legen ein Zeugnis ab, von den großen Bemühungen vieler Rimhorner Generationen, die Gefahr für Leib und Leben der Mitbürger bei Feuersbrünsten und sonstigen Notständen abzuwenden und von deren Einsätzen, um das Leben der Mitbewohner und Sachwerte zu erhalten.

Die Aufzeichnungen über den Brandschutz in Rimhorn sind aufgrund vorliegender Akten in den Archiven ab dem Jahre 1857 möglich. Während umfangreiches Material für die Zeit vor 1900 vorhanden ist, gibt es sehr große Lücken in den späteren Aktenbeständen. Aussagen älterer Mitbürger wurden berücksichtigt, obwohl einige Mitteilungen fraglich oder gar widersprüchlich sind, Selbst für die Zeit nach 1945 läßt das nur lückenhaft vorhandene Aktenmaterial eine detaillierte Geschichtsschreibung nicht zu.

Mit der auch den Rimhorner Brandschutz bestimmenden Feuerlöschordnung für das Großherzogtum Hessen vom 21.März 1857 sollen die geschichtlichen Aufzeichnungen über das Feuerwehrgeschehen in unserer Gemeinde beginnen.

 


Feuerlöschordnung von 1857

 

Zwischen den Akten "Feuerlöschwesen Rimhorn" im Gemeindearchiv Lützelbach befindet sich auch eine gedruckte Feuerlöschordnung aus dem Jahre 1857. Diese war am 21.März 1857 im Großherzogtum Hessen in Kraft getreten und löste die alte Feuerordnung von 1767 ab. Sie besteht aus 20 Paragraphen. Die wichtigsten Vorschriften sollen im einzelnen dem Sinne nach in gekürzter Form hier vorgestellt

werden.

 

§ 1 Anschaffung des Löschgeräts:

In jeder Gemeinde sollen die erforderlichen Geräte auf deren eigenen Kosten angeschafft werden. An der Verpflichtung der Ortsbürger zur Anschaffung von Feuereimern nach Artikel 43 der Gemeindeordnung ändert sich nichts.

 

§ 2 Verpflichtung zur Hilfeleistung im allgemeinen:

Alle Einwohner zwischen 18 und 55 Jahren sind zur Hilfeleistung verpflichtet. Befreit sind Ärzte und Apotheker, außerdem Kranke und Behinderte.

 

§ 3 Verpflichtung zu besonderen im voraus bestimmten Verrichtungen:

Die zur Hilfeleistung verpflichteten männlichen Einwohner können im voraus zu bestimmten Tätigkeiten eingeteilt werden. Über die Einteilung ist ein Verzeichnis zu führen.

 

§ 4 Verpflichtung zur Hilfeleistung nach besonderer Aufforderung beim Brande:

Von allen Verpflichteten, welche nicht schon im voraus zu bestimmten Arbeiten eingeteilt sind, wird erwartet, daß sie unaufgefordert erscheinen und geeignetes Geschirr mitbringen.

 

§ 5 Benutzung von im Privatbesitz befindlichen Gegenstände:

Wer im Besitz von Gegenständen ist, die zur Bekämpfung des Feuers dienlich erscheinen, kann auf behördliche Anordnung in Anspruch genommen werden. Im Verweigerungsfall werden Strafen angedroht. Beschädigungen während des Einsatzes werden vergütet.

 

§ 6 Besondere Verrichtungen, für welche die Mannschaft im voraus zu bestimmen ist:

1) Bedienung der Spritze, 2) Transport der Spritze und Gerätschaften sowie die hierzu erforderlichen Fuhrwerke, 3) Zum Besteigen, zum Abdecken und Abbrechen der Häuser, Bestimmung der erforderlichen Maurer und Zimmerleute, Dachdecker und Schornsteinfeger 4) Erhaltung der Ordnung bei der Brandstätte, auf den Straßen und zur Bewachung der geretteten Sachen, 5) Zum Ansagen des Feuers, die nötigen Boten zu Fuß und zu Pferd, 6) Zur Hilfeleistung bei Bränden außerhalb dem Orte und in anderen Gemeinden, die erforderliche Zahl von mit Feuereimern versehenen Mannschaft. Zur Unterscheidung der Führer und Mannschaften können besondere Abzeichen eingeführt werden, welche von anderen Personen nicht getragen werden dürfen. Die Kosten hierfür sind auf Verlangen von den Gemeinden zu bestreiten.

 

§ 7 Dienstleistung derer, welche sich nicht unmittelbar am Löschen beteiligen:

Von denjenigen arbeitsfähigen Einwohnern, welche sich an den Löscharbeiten nicht unmittelbar zu beteiligen haben, wird erwartet, daß sie innerhalb und in der Nähe ihrer Wohnungen nach Kräften zur Unterstützung der Löscharbeit und Verhinderung der Ausbreitung des Feuers beizutragen versuchen, in dem sie in der Nähe des Brandes Wasser auf den Speicher schaffen, die Gauben schließen, mit nassen Tüchern verhängen und besonders in der Nähe von Brunnen Bütten mit Wasser vor den Häusern aufstellen.

 

§ 8 Verpflichtung zur Hilfeleistung in anderen Gemeinden:

Von den Kreisämtern ist für jede Gemeinde zu bestimmen, in welchen Nachbargemeinden sie Hilfe zu leisten haben.

 

§ 9 Leitung der Löschanstalt:

Die Leitung der Löschanstalt obliegt dem Bürgermeister, dem Beigeordneten oder dem ersten Polizeibeamten der Gemeinde. Ist ausnahmsweise kein Mitglied des Ortsvorstandes anwesend, obliegt die Aufsicht dem Spritzenmeister oder einer anderen geeigneten Person.

 

§ 10 Belohnung:

Der Feuerwehrdienst ist unentgeltlich zu leisten. Bei Anordnung von Hilfeleistungen durch die Ortspolizei ist die zu leistende Vergütung von der absendenden Gemeinde zu zahlen. Bei rascher Hilfeleistung können Belohnungen in Geld ausgesetzt werden.

 

§ 11 Anzeige des Brandes und Herbeirufung der Hilfe:

Polizeidiener, Türmer und Nachtwächter drohen Disziplinarstrafen, wenn sie ihren Pflichten nicht nachkommen und einen ausgebrochenen Brand nicht unverzüglich bekanntmachen.

 

§ 12 Nähere Vorschriften über Hilfeleistungen in anderen Gemeinden:

Erhält eine Gemeinde Nachricht vom Ausbruch eines Brandes in einem Ort, wo sie Hilfe leisten muß, ist umgehend Alarm auszulösen und die Mannschaft sobald wie möglich abzuschicken.

 

§ 13 Niederreißung von Gebäuden und Teilen derselben:

Wenn nicht höchste Gefahr augenblicklichen Handelns besteht, darf das Niederreißen nicht ohne Genehmigung des leitenden Beamten geschehen.

 

§ 14 Beleuchtung:

Bei nächtlichen Bränden sollen neben der Brandstätte auch die Brunnen beleuchtet werden. Die Einwohner sind aufzufordern, in den unteren Stockwerken der an die Straßen stoßenden Gebäude durch abgesicherte Lichter zu erleuchten.

 

§ 15 Verhütung und Störungen:

Neugierige Zuschauer sind entweder zur Mithilfe anzuhalten oder aufzufordern, sich zu entfernen. Bei Nichtbeachtung der Anweisung des leitenden Beamten drohen Geldstrafen zwischen 1 - 5 Gulden.

 

§ 16 Erfrischung und Wirtshausbesuch:

Der von einem Nachbarort hinzugekommenen Hilfsmannschaft dürfen nur auf Kosten der eigenen, nicht aber derjenigen Gemeinde, welcher die Hilfe geleistet wird, Erfrischungen gereicht werden. Der örtlichen Mannschaft ist nur in einem außerordentlichen Fall Erfrischung zu verabreichen. Bei alkoholischen Getränken auf öffentliche Kosten ist alles Übermaß zu vermeiden.

Dem leitenden Beamten wird es zur Pflicht gemacht, während eines Brandes alle Wirtshäuser räumen und schließen zu lassen. Nur fremde Gäste dürfen sich in den Gasthäusern aufhalten. Bei Nichtbefolgung der Anordnung drohen den Wirten Strafen von 3 - 20, den Gästen 1 -5 Gulden.

 

§ 17 Entlassung der Mannschaft, Wegbringen der Geräte:

Ist oder scheint der Brand gelöscht, so darf die Mannschaft, die nach § 6 im voraus benannt wurde, nur mit Erlaubnis des leitenden Beamten die Brandstätte verlassen. Auch die Löschgeräte dürfen ohne ausdrückliche Anordnung nicht weggebracht werden.

 

§ 18 Bekanntmachung der Verordnung und der Vorschriften zur Ausführung:

Gegenwärtige Verordnung nebst den zu ihrer Ausführung erlassenen allgemeinen oder örtlichen Anordnungen ist entweder jährlich in jeder Gemeinde bekannt zu machen oder für Verteilung besonderer Abdrücke Sorge zu tragen.

 

§ 19 Strafen:

Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen werden nach den Vorschriften des Polizeistrafgesetzes geahndet. Gegen die Beamten sowie gegen für bestimmte Funktionen ernannte Personen treten die geeigneten Disziplinarstrafen ein. Hinsichtlich der Kaminfeger kommen § 20 und 22 des Regulativs vom 18.April 1837 "Die Reinigung der Schornsteine und die Verrichtung der Kaminfeger betreffend" in Anwendung.

 

 

§ 20 Aufhebung älterer Vorschriften. Vorbehalt besonderer Bestimmungen für einzelne Orte:

Alle dieser Verordnung entgegenstehende Vorschriften treten außer Kraft.

Dieser Verordnung war eine "Instruction" beigegeben, die umfangreiche Ausführungsbestimmungen enthält. Hieraus ersehen wir noch interessante Hinweise und Anordnungen, die ebenfalls erwähnenswert erscheinen. Danach werden alle Gemeinden auf die Sicherung der nötigen Wasservorräte hingewiesen. Bei Dürre und Kälte sind alle Einwohner zur Bereithaltung von Wasservorräten verpflichtet. Insbesondere sind die Bierbrauer, Brenner, Seifensieder und Metzger angehalten, bei Frost heißes Wasser zu bereiten, da sie über Kessel verfügen. Von der Übernahme in die Abteilungen § 3 und 6 ausgenommen sind Kassen-, Kirchen- und Staatsbeamte sowie Schullehrer. Die Dauer der Zugehörigkeit in der Mannschaft ist nicht zu kurz anzunehmen, damit eine wohlgeübte Mannschaft gewonnen werden kann. Der Spritzenmeister soll ein erfahrener Handwerker, möglichst ein Schlosser, sein und kann auf längere Zeit bestimmt werden. Rätlich ist es auch Sattler und Schuhmacher zum Ausbessern der Schläuche heranzuziehen. Weiter wird empfohlen, ein besonderes Augenmerk zu legen auf: Brunnen, Zisternen, Regenfässer, Mist zum Dämmen des Wassers und Decken des Feuers, Fässer, Bütten, Zuber und Eimer und andere Wasserbehälter. Zuggeschirr, Reitpferde und Werkzeuge der Bauhandwerker. Dort wo keine Spritze vorhanden ist, soll die Zahl der Feuerläufer erhöht werden. Hier muß angeführt werden, daß man unter dem Begriff "Feuerläufer" zunächst einen Mann verstand, der mit einem Feuereimer versehen und zum Beibringen von Wasser verpflichtet war. Später, nach Vorhandensein von Spritzen, wandelte sich die Bedeutung des Wortes "Feuerläufer" und man verstand darunter Personen, die den Ausbruch des Feuers ansagten. Das Verhalten der Polizeidiener, Nachtwächter und Türmer ist durch örtliche Anweisung zu bestimmen. Insbesondere ist dies nötig hinsichtlich der mit der Sturmglocke zu gebenden Zeichen, durch welche auch die Gegend des Brandes und dessen Dauer angedeutet werden kann. Es empfiehlt sich außerdem das Ausstecken von Fahnen, das Aushängen von Laternen und der Gebrauch eines Sprachrohres. Das Löschmaterial ist zur Erleichterung der Unterscheidung mit Ortszeichen zu versehen. Die uniformierten Beamten haben in Uniform, Bürgermeister und Beigeordnete mit ihren Dienstabzeichen zu erscheinen. Zum Transport der zur Bedienung der Spritzen erforderlichen Mannschaft außerhalb des Ortes sind besondere Wagen zu bestellen.

Nur der Spritzenmeister darf auf der Spritze sitzen.

Die auswärtigen Hilfsmannschaften sind nach Eindämmung des Feuers zuerst zu entlassen.

 

 

Die erste Feuerwehrmannschaft 1857

 

Aufgrund dieser neuen Verordnung vom 21.3.1857 war auch die Gemeinde Rimhorn gezwungen, sich an deren Vorschriften zu orientieren. Am 30.Juli 1857 stellte Bürgermeister Friedrich Schäfer die erste Liste auf, in der 108 wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren auf die vorgeschriebenen einzelnen Gruppen verteilt wurden. Danach gab es folgende Gliederung:

I. Zur Bedienung der Spritze - Vermerk: keine vorhanden

II. Zum Transport gemeinheitlicher Gerätschaften sind 16 Mann erforderlich. Rottenmeister ist Gemeinderat Johannes OLT I.

III. Zum Besteigen der Häuser, dem Abdecken, Abbrechen derselben ect.: erforderliche Mannschaft hierzu 41 Mann. Rottenmeister ist Gemeinderatsmitglied Georg SCHÄFER V.

IV. Zur Erhaltung der Ordnung bei der Brandstätte und auf den Straßen zur Bewachung der geretteten Sachen, der zu Behelf der Löscharbeiten geöffneten ähnlichen Verrichtungen: sind 12 Mann erforderlich. Rottenmeister ist Gemeinderat Philipp HARTMANN I.

V. Feuerläufer zum Ansagen des Feuers in den benachbarten Orten und bei der vorgesetzten Behörde: sind 8 Mann erforderlich, worüber ausdrücklich das Großherzogliche Kreisamt zu bestimmen hat.

            1) Johannes OLT I. (47 Jahre) zu Pferd,

               dessen Sohn Johannes (20 Jahre) als Stellvertreter,

            2) Philipp HARTMANN I. (47 Jahre) zu Pferd,

               dessen Sohn Philipp (20 Jahre) als Stellvertreter,

            3) Georg HOFFERBERT (33),  4) Nikolaus ENGEL II. (37),

            5) Johannes KNIERIM (41),  6) Nikolaus HERTEL (34)

            7) Georg LEITERMANN (29),  8) Adam MOHR (32), alle zu Fuß.

VI. Zur Hilfeleistung bei Bränden außer dem Orte der Gemarkung gehörige Personen - 31 Personen _

 

Die Abteilung II. bestand aus mehrere Unterabteilungen und zwar:

 

1) Mannschaft zum Besteigen, zum Abdecken und Abbrechen der Häuser:

Die Maurer Johannes FRIEDRICH III., Leonhard FRIEDRICH, Leonhard    FRIEDRICH (Sohn von Johannes FRIEDRICH II.), Wilhelm FRIEDRICH         (Sohn von Johannes FRIEDRICH III.) und Georg HERTEL sowie die             Zimmerleute Peter FRIEDRICH II. und Philipp SCHÄFER I.

2) Zum Ausräumen des Mobiliars:

Peter ORTH und Adam RUMMEL (beide Wagner), Nikolaus REXROTH    (Schmied) und Georg SCHÄFER IV. (Küfer)

3) Zur Ordnunghaltung am Unterdorfer Brunnen:

Leonhard HOLSCHUH (Gemeinderat) und Philipp SCHÄFER II.,dessen      Stellvertreter

4) Zur Ordnunghaltung am Oberdörfer Brunnen:

Konrad REEH ( Gemeinderat) und Johannes FRIEDRICH IV., dessen           Stellvertreter

5) Zur Ordnunghaltung am Eigbrunnen:

(Eigbrunnen = Eichbrunnen, ehemaliger Brunnen am Ortsausgang        Richtung Sportplatz)

Adam SCHLEUCHER und Philipp EBERHARD, dessen Stellvertreter

6) Zum Löschen:

Johannes FLATH, Friedrich FRIEDRICH, Georg HALLSTEIN, Leonhard    HELMSTÄDTER, Leonhard HERTEL II., Philipp HERTEL, Balthasar      KATZENMEIER, Georg KATZENMEIER, Martin KATZENMEIER, Johannes             KNIERIM II., Johannes KNIERIM IV., Jakob KÖBLER, Philipp KÖBLER II., Nikolaus KÖBLER, Georg Philipp LUST, Adam SCHÄFER, Georg         SCHNELLBACHER, Johannes SCHWINN II., Michael STEIGER II., Stephan           STEIGER, Johannes THIEROLF III., Nikolaus WIESSMANN

7) Nachtwächter und Sturmglockenläuter:

Johannes THIEROLF

 

 

 

 

 

1859

 

Im Jahre 1859 erfolgte eine Bestandsaufnahme der Feuerwehrgerätschaften. Danach waren vorhanden:

1 Handspritze, 22 Feuereimer plus 21 Zugänge, also insgesamt 43 Stück, 1 Feuerleiter und 3 Feuerhaken.

Wir begegnen jetzt auch dem ersten Spritzenmeister in der Person des gerade 21 Jahre alten Sattlers Adam LUST. Sein Stellvertreter war der Schmied Nikolaus REXROTH (35). Als einziger Feuerrreiter wird der junge Johannes OLT genannt, sein Vater war inzwischen ausgeschieden. Nikolaus DIEHM, Peter KARG und Philipp KARG waren die neuen Feuerläufer und als ihre Stellvertreter sind Johannes KNIERIM I., Georg LEITERMANN und Nikolaus STEIGER verzeichnet. Sie alle waren Tagelöhner. Sturmglockenläuter war wiederum der Nachtwächter Johannes THIEROLF III. (53), und der  Tagelöhner Christoph KÖBLER (37), ein weitere Nachtwächter, war Kraft seines Amtes vom Feuerwehrdienst befreit. Die Mannschaft in der Abteilung II hatte jetzt 44 Mitglieder, wobei einige aus Altersgründen ausgeschieden und andere hinzugekommen waren. Für die nächsten 11 Jahre konnten keinerlei Unterlagen gefunden werden.

 

1867

 

Die jetzt noch im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr befindliche Handkraftspritze trägt die Aufschrift: "Gemeinde Rimhorn 1867". Schriftliche Aufzeichnungen über den Ankauf der Spritze konnten bisher nicht aufgefunden werden.

 

1868

 

Neue Informationen über die Rimhorner Feuerwehr liefert eine Liste vom 9.Januar 1868, die durch Bürgermeister Johann Georg JEKEL II. zusammengestellt wurde.

In seiner Einleitung weist er darauf hin, daß jeder Einwohner in der Gemeinde Rimhorn, welcher in diesem Verzeichnis eingetragen ist, bei Ausbruch eines Feuers oder Brandes den Ausführungen der Verordnung vom 21.3.1857 Folge zu leisten hat. Zuwiderhandlungen werden nach dem Polizeistrafgesetz, Artikel 177, mit Strafen zwischen 30 Kreuzern bis zu 10 Gulden geahndet. Jede Person ist danach verpflichtet, sich ungesäumt sogleich an die ihr vorgegebene Stelle zu begeben, um Feuerspritze, Feuerleitern, Feuerhaken und Feuereimer zur Brandstätte zu bringen. Den Abordnungen der Rottenmeistern ist unbedingt Folge zu leisten. Der Bürgermeister hat die Oberaufsicht, solange kein Vertreter der übergeordneten Behörde anwesend ist. In Abwesenheit des Bürgermeisters ist der Beigeordnete oder das dazu beauftragte Gemeinderatsmitglied zuständig. Gegenüber der früheren Einteilung sind gewisse Änderungen vorgenommen worden.

Gruppe I: Bedienung der Spritze. Hierzu sind 46 Mann eingeteilt. Rottenmeister ist Adam LUST, Stellvertreter: Nikolaus REXROTH.

Vermerk: "Sollte diese Spritze auf benachbarte Orte nötig oder verlangt werden, so hat die Mannschaft beizuwohnen, um Hilfe zu

leisten.

Gruppe II: Beibringen von gemeinheitlichen Gegenständen, Feuerleiter usw.: 20 Mann, Rottenmeister: Georg GIEG und Michael HARTMANN.

Gruppe III: Besteigen der Gebäulichkeiten, zum Abdecken und Abbrechen derselben usw.: 40 Mann, Rottenmeister: Philipp SCHÄFER II., Gemeinderatsmitglied, Stellvertreter: Wilhelm WOLF.

Gruppe IV: Erhaltung der Ordnung: 15 Mann, Rottenmeister: Georg FRIEDRICH, Gemeinderatsmitglied, Stelvertreter: Georg HALLSTEIN.

Gruppe V: Feuerreiter: Johannes OLT, Stellvertreter: Robert BRÖGELMANN, Feuerläufer: 6 Mann

Gruppe VI: Hilfeleistung in benachbarten Orten: 18 Mann.

 

1878

 

Mit Schreiben vom 10.Mai 1878 genehmigte das Großherzogliche Kreisamt in Erbach einen Beschluß des Gemeinderates von Rimhorn. Hiernach sollte gleich ein neuer Feuerhaken und künftig fünf Feuereimer alljährlich angeschafft werden. Rimhorn war im Besitz folgender Gerätschaften: fünf Feuerhaken, sieben neuen Feuereimern und 55 instandgesetzte Feuereimer. Nach einem weiteren Jahrzehnt liegt wieder eine Liste über alle wehrpflichtigen Männer vor. Diesmal hat sie Bürgermeister Philipp HARTMANN III. angefertigt. Datiert ist sie vom 9.Oktober 1878.

 

Abteilung I: Spritzenmeister: Adam LUST, Stellvertreter: Nikolaus REXROTH, Spritzenmannschaft: 36 Mann

 

Abteilung II: Besteigen und Niederreißen der Gebäude: Obmann: Georg SCHÄFER VI., Stellvertreter: Johann FRIEDRICH, Mannschaft: 14 Mann

 

Abteilung III: Erhaltung der Ordnung: Obmann: Friedrich HEUSEL, Stellvertreter: Johannes SCIOR, Mannschaft: 8 Mann

 

Abteilung IV: Aufstellung der Wasserreicher und Erhaltung der Ordnung: 34 Mann

 

Abteilung V: Feuerboten: 6 Mann zu Fuß, 4 Mann zu Pferd, und zwar: Carl BRÖGELMANN nach Höchst, Michael HARTMANN nach Neustadt, Johannes OLT nach König und Adam SCHÄFER III. nach Breitenbrunn.

 

Abteilung VI: Mannschaft, welche außerhalb des Ortes mit Feuereimern zu Hilfe eilt: 18 Mann

 

Abteilung VII: Die zum Fahren der Spritze bestellten Personen bei Bränden außerhalb des Ortes: Philipp SCHÄFER II.

 

1879

 

Diese Liste ist wiederum von Bürgermeister Hartmann angefertigt und am 30.Juli 1879 bekanntgemacht worden.

 

Abteilung I: Bedienung der Spritze: Rottenmeister Adam LUST, Stellvertreter: Johann Nikolaus REXROTH, 46 Mann

 

Abteilung II: Beibringen der gemeinheitlichen Gegenstände: Rottenmeister: Johannes SCIOR, Stellvertreter: Michael HARTMANN, 20 Mann

 

Abteilung III: Besteigen der Gebäude zum Abdecken und Abreißen: Rottenmeister: Johannes FRIEDRICH III., Stellvertreter: Georg SCHÄFER VI., 26 Mann

 

Abteilung IV: Erhaltung der Ordnung bei der Brandstätte: Rottenmeister: Peter ORTH, Stellvertreter: Jakob HOFFERBERT, 14 Mann

 

Abteilung V: Feuerreiter: Johannes OLT, Stellvertreter: Karl BRÖGELMANN und Adam SCHÄFER III., Feuerläufer: Johannes Hofferbert II, Michael HALLSTEIN, Peter ORTH und Wilhelm FRIEDRICH, 6 Mann

 

Abteilung VI: Hilfeleistung bei Bränden in anderen Orten: 18 Mann

 

Die angedrohten Strafen bei Mißachtung der Verordnung von 1857 schwankten zwischen 87 Pfennig und 17 Mark und 14 Pfennig. Dies entspricht exakt den vorher in Gulden genannten Strafen, bei Zugrundelegung von 1,71 Mark für 1 Gulden nach Umstellung auf das Dezimalsystem im Jahre 1871.

 

1891

 

Für die Jahre 1880 bis 1890 sind keine Listen vorgefunden worden. Die Liste für 1891 wurde am 15.März 1891 von Bürgermeister Hartmann aufgestellt.

Nun erschienen an der Spitze der Spritzenmannschaft zwei neue Männer. Der langjährige Rottenmeister Adam LUST wurde durch Ludwig REXROTH, Sohn des langjährigen Stellvertreters Nikolaus REXROTH abgelöst. Stellvertretender Rottenmeister war Ludwig STOCKERT geworden.

 

Zur Abteilung I: gehörten 45 Mann.

 

Abteilung II: Rottenmeister: Johannes SCIOR, Stellvertreter: Michael HARTMANN, 15 Mann

 

Abteilung III: Rottenmeister: Georg SCHÄFER VI., Stellvertreter: Johannes FRIEDRICH VI., 23 Mann

 

Abteilung IV: Rottenmeister: Michael ORTH, Stellvertreter Jakob HOFFERBERT, 13 Mann,

 

Abteilung V: Feuerreiter: Johannes OLT IV., Adam SCHÄFER III., Philipp HALLSTEIN, Heinrich HELMSTÄDTER und Georg KNIERIM, 8 Mann

 

Abteilung VI: 20 Mann

 

 

1892

 

Mit dem Jahr 1892 beginnt die eigentliche Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn. Wie im Vorjahr wurde auch diesmal am 15.März ein Verzeichnis der "pflichtigen Mannschaft" aufgestellt, unter Hinweis auf die neue Landeslöschordnung vom 29.3.1890 und der ergangenen Verfügung des Kreisamts Erbach vom 31.1.1892. Danach lag die Oberaufsicht nicht mehr wie bisher beim Bürgermeister oder seinem Beigeordneten, sonder beim Kommandanten und dessen Stellvertreter. Eine neue Gliederung trat in Kraft.

 

I. Befehlshaber: Kommandant: Ludwig REXROTH, Stellvertreter: Ludwig STOCKERT

 

II. Steigmannschaft: Obmann: Georg SCHÄFER VI., Stellvertreter: Johannes FRIEDRICH VI. - 25 Mann

 

III. Spritzenmannschaft: Obmann: Johannes HOFFERBERT III., Stellvertreter: Georg STEIGER II. - 46 Mann

Neben der Bedienung der Spritze ist diese Mannschaft auch erstmals "zum Legen der Schläuche" verantwortlich, woraus das Vorhandensein von Schläuchen geschlossen werden muß.

 

IV. Beibringen aller Gegenstände: wie Feuerleiter, Feuerhaken und Feuereimer, Obmann: Johannes SCIOR, Stellvertreter: Michael HARTMANN - 15 Mann

 

V. Ordnungsmannschaft: Obmann: Michael ORTH, Stellvertreter: Jakob HOFFERBERT - 14 Mann

 

VI. Feuerreiter: Johannes OLT IV., Adam SCHÄFER III:, Philipp HARTMANN und Adam SCHÄFER, Feuerläufer: Johannes HOFFERBERT, Michael HALLSTEIN, Heinrich HELMSTÄDTER und Georg KNIERIM II. - 8 Mann

 

VII. Hilfeleistung bei Bränden in anderen Orten: 20 Mann

 

Vermutlich entsprach diese Aufstellung nicht ganz den neuen Vorschriften, so daß am 27.April 1892 eine abgeänderte Liste angefertigt wurde. Die Abteilungen I, II, und III blieben bestehen, Abteilung IV hieß nun: Wasserbeschaffung: a) Wasserfahrer: Knecht und Müller, Hofgutsbesitzer, Peter Jekel, Michael Jekel, Johannes Stockum IV., Wilhelm Wolf II. und Johannes Scior - b) Wasserträger: 30 Mann Alle anderen Sparten schlossen sich unter geänderter Numerierung an.

Am Ende dieses Verzeichnisses befindet sich der Vermerk:

 

"Nach § 10 der Reichsfeuerwehrbestimmung vom 29.März 1890 zum Gesetz der Landesfeuerlöschordnung sind der Befehlshaber und dessen Stellvertreter vom Großherzoglichen Kreisamt zu ernennen. Die Führer und Stellvertreter der einzelnen Abteilungen sind von den Abteilungen selbst zu wählen. Im Weiteren nichts zu beanstanden. Michelstadt, den 7.Mai 1892, Häusel,Kreisfeuerwehrinspektor."

 

Auf Grund dieser neuen Verordnung hätten demnach der Kommandant Ludwig Rexroth und dessen Stellvertreter Ludwig Stockert vom Kreisamt in Erbach bestätigt werden müssen. Überraschenderweise wurden nicht sie, sondern Georg Gieg II. am 12.August 1892 rückwirkend zum 1.April 1892 zum Befehlshaber und Lehrer Johannes Bläßer zu dessen Stellvertreter ernannt. Georg Gieg war somit der erste kreisamtlich bestätigte Kommandant in der Geschichte der Rimhorner Feuerwehr.

Das Ernennungsschreiben enthält auch den besonderen Wunsch, bevorzugt Lehrer zum Führer der Mannschaften heranzuziehen, außerdem wurden Übungsbücher angeschafft und alsbald an die einzelnen Feuerlöschverbände verteilt.

 

1892

 

"Bestandsaufnahme"

 

Am 11.August 1891 und am 12.August 1892 wurden die Löscheinrichtungen durch das Kreisamt Erbach besichtigt. Kreisfeuerwehrinspektor HÄUSEL fertigte bei der zweiten Besichtigung am 12.August 1892 ein Bestandsverzeichnis an. Danach waren in Rimhorn vorhanden:

1) 1 zweirädrige Feuerspritze ohne Saugen von Beduna in Aachen.

Befund: Bauart gut, ist besser zu reinigen und in Stand zu halten. Bei 80 mm Cylinderweite verbraucht diese per Minute etwa 90 Liter Wasser.

2) 15 lf. Meter Hanfschläuche / Befund: sind gut.

3) 61 Feuereimer, dabei 54 von Leder / Befund: sind gut.

4) 2 Anstellleitern / Befund: nur teilweise genügend.

5) 3 Feuerhaken / Befund: schwerfällig und teilweise genügend.

 

Spritzenraum: 3 x 3 Meter groß, im oberen, hochgelegenen Ortsteil, für die vorhandene Spritze genügend, Boden gepflastert. Gegen das Eindringen von Schmutz zu schützen. Die Aufschrift "SPRITZENHAUS" fehlt. 2 Schlüssel sind anzuschaffen und die Wände sind im Innern abzuweisen.                                            5.- Mark

 

Wasservorrat: Es besteht Wassermangel im mittleren und oberen Ortsteil, im unteren Ortsteil bei Wirt Wolf und unterhalb Rimhorn an der Straße nach Neustadt je 1 Laufbrunnen vorhanden. Die Anlage von Feuerteichen ist Bedürfnis. Die Geräte sind nur teilweise mit dem Ortsnamen versehen.                             etwa   5.- Mark

 

Verzeichnis über die anzuschaffenden Löschgeräte, Anlagen zur    Wasserversorgung und über Einrichtungen des Spritzenhauses:

 

            1) die nach § 8 d.A.V. erforderliche Ausrüstung der Mannschaft                            340,40

            2) Anschaffung einer Anstellleiter                                                                               21.-

            3) 2 Dachleitern                                                                                                          18.-

            4) 6 Erdölfackeln, davon 2 Stück mit Dreifuß                                                          20.-

            5) 10 lf. Meter Druckschlauch für die vorhandene

               Spritze kann ausfallen, wenn die große ange schafft wird                                       15.-

            6) Für Anlage von zwei Wasserreservoirs mit je 4.500 Liter Inhalt,

                mit dichtem Abschluß und geschützt vor Frost und Unrat,

                sind erforderlich bei Ausführung in Eisen a 300 Mark                                        600.-

            7) 1 vierrädrige Saugfeuerspritze, die per Minute 200 Liter Wasser

                verbraucht                                                                                                         1.080.-

            8) 80 lf. Meter Druckschläuche mit Normalgewinde                                               192,80

            9) 2 Ausräumhaken                                                                                                    12.-

            10) 1 Schlauchbrücke                                                                                                 10.-

            11) 1 Radgestell für Leitern                                                                                       17.-

                                                                                                                                                                                                                                                                                           ________________                                                                                                                                                                                                                                                                                        2.389,20 Mark

                                                                                                                                  ============

 

 

 

1893

 

 

Am Jahreswechsel konnte noch niemand voraussehen, daß dieses Jahr zu einem Wendepunkt in der Arbeit der Rimhorner Feuerwehr werden würde, nicht zuletzt infolge zweier besonderer Ereignisse. In der Nacht des 10.Januars 1893 war in Erbach ein großes Feuer in der gräflichen Brauerei entstanden, und der gräfliche Kammerneubau wurde dabei fast völlig zerstört. Der Feuerwehrmann Ferdinand Schmucker von Erbach kam bei den Löscharbeiten ums Leben. Mitte Februar erschien ein Aufruf der Freiwilligen Feuerwehr Erbach an die feuerwehrpflichtigen Einwohner ihrer Gemeinde, sich zum Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr zu entschließen, um bei künftigen Feuersbrünsten besser gerüstet zu sein. Dieser Aufruf wurde mit Nachdruck durch eine amtliche Bekanntmachung der Kreisbehörde unterstützt. Hierzu kam nun ein Großbrand in Rimhorn selbst. Der Mümlingbote wußte damals zu berichten, daß am Abend des 28.Februar im Wohnhaus von Georg Reisinger Feuer ausbrach, das so rasch um sich griff, daß ein Teil der Wirtschaftsgeräte verbrannte und das ganze Haus eingeäschert wurde.

Vom 4. - 7.April fand dann in der Turnhalle der großen Realschule in Michelstadt eine Ausstellung von Feuerwehrgeräten statt. Da der Kreis in den nächsten vier Jahren zur Einrichtung und Verbesserung des Feuerlöschwesens in den Gemeinden größere Anschaffungen plante, hatte Kreisfeuerwehrinspektor Häusel den Lieferanten die Möglichkeit geboten, ihre Mustergegenstände der Öffentlichkeit vorzustellen. Gezeigt wurden Saugfeuerspritzen, Hanfdruckschläuche, Anstell- und Dachleitern, Feuer- und Ausräumhaken sowie Gegenstände zur Ausrüstung der Mannschaften. Aus all diesen Aktivitäten kann man ersehen, daß auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens infolge des Brandunglückes in Erbach etwas in Bewegung geraten war.

In Rimhorn machten sich der Befehlshaber der Pflichtfeuerwehr Georg GIEG II. und sein Stellvertreter, Lehrer Johannes BLÄSSER, für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr stark. Der Brand des Hauses Reisinger am 28. Februar dürfte den Gründungsprozeß gefördert haben. Das Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn muß im

März / April 1893 gelegen haben, denn mit Schreiben des Großherzoglichen Kreisamts in Erbach vom 25.April 1893 wurde Lehrer BLÄSSER zum Befehlshaber der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn bestätigt.

Am 24.Mai, also vier Wochen später, stand die Wahl des stellvertretenden Befehlshabers, dessen Zeugmeister, der Abteilungsführer und deren Stellvertreter statt.

In dem damals angefertigten Protokoll heißt es:

 

 

"In heutiger Sitzung des Verwaltungsauschusses der freiwilligen Feuerwehr wurden auf Grund des § 9 der Satzung die zum Zweck der Verpflichtung Eingeladenen, nämlich: der stellvertretende Befehlshaber Wilhelm Wolf II., der Zeugmeister Peter Dietz und die Abteilungsführer Johannes Friedrich VI., Johannes Friedrich IX. und Ludwig Rexroth sowie die Stellvertreter Adam Hallstein VII., Leonhard Leitermann und Georg Gieg II. nach unten stehender Eidesformel nach vorheriger Belehrung über die Wichtigkeit des Eides und nach Warnung vor Eidesbruch und Meineid wörtlich verpflichtet. Nach Ableistung dieses Eides wurden dieselben in ihren Dienst eingewiesen."

 

 

Damit war der Gründungsprozeß der " Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn " abgeschlossen.

 

 

1894

 

Die erste Mannschaftsaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn nennt 28 Rimhorner Einwohner und wurde am 28.Februar 1894 von Bürgermeister Hartmann, der noch immer im Amt war, verfaßt. Diese Männer können als die Gründungsmitglieder angesehen werden.

 

             1.        BLÄSSER, Johannes                                                  26.April 1865

 

             2.        DIETZ, Peter                                                              26.April 1866

 

             3.        EBERHARD, Leonhard                                                  9.Juni 1861

 

             4.        FRIEDRICH, Adam III.                                             15.März 1868

 

             5.        FRIEDRICH, Georg III.                                     16.November 1852

 

             6.        FRIEDRICH, Johannes VI.                                     18.Oktober 1856

 

             7.        FRIEDRICH, Johannes IX.                                        26.Januar 1870

 

             8.        FRIEDRICH, Michael                                         28.Dezember 1871

 

             9.        GIEG, Georg II.                                                        15.August 1852

 

            10.       HALLSTEIN, Adam VII.                                              19.Juni 1850

 

            11.       HALLSTEIN, Michael                                           9. Dezember 1852

 

            12.       HARTMANN, Joh. Nikolaus                                     1.Februar 1863

 

            13.       HARTMANN, Philipp                                    9.Oktober 1867

 

            14.       HEUSEL, Friedrich                                                    15.August 1862

 

            15.       HINDERKIRCHER, Johannes                                     19.März 1851

 

            16.       HOFFERBERT, Leonhard                                    23.November 1862

 

            17.       JEKEL, Peter                                                                  22.Juli 1869

 

            18.       KARG, Johannes                                                     26.Oktober 1867

 

            19.       KARG, Michael                                                         23.August 1865

 

            20.       KNIERIM, Adam                                                 29.November 1864

 

            21.       LEITERMANN, Leonhard                                       23.Februar 1857

 

            22.       PABST, Sebastian                                                          6.März 1866

 

            23.       REXROTH, Ludwig                                             19.November 1852

 

            24.       SCHÄFER, Leonhard                                                    31.Mai 1868

 

            25.       SCHLEUCHER, Adam III.                                            5.März 1864

 

            26.       TRUMPFHELLER, Peter Georg                                      4.Mai 1865

 

            27.       WIESSGERBER, Johannes                                            27.Mai 1871

 

            28.       WOLF, Wilhelm II.                                                    18.März 1856

 

 

 

1894

 

In der neuen Kreisfeuerwehrordnung vom Juli 1893 war in § 1 festgelegt, daß "in denjenigen Orten des Kreises, in welchen eine dem Bedürfnis nicht genügende freiwillige Feuerwehr besteht, Hilfsmannschaften beizugeben sind." Diese Anordnung betraf auch die Freiwillige Feuerwehr Rimhorn. Ihr wurden daher 63 Mann als Hilfsmannschaft zugeordnet. Eine komplette Liste vom 20.April veranschaulicht nun die Aufgliederung der freiwilligen Feuerwehr und der Hilfsmannschaft. Danach gliederte sich die freiwillige Feuerwehr folgendermaßen: Lehrer Johannes Bläßer, Befehlshaber, Wilhelm Wolf II., Stellvertreter, Lehrer Peter Dietz, Zeugmeister und Nikolaus Hartmann, Signalist. Steigmannschaft, Rettungsmannschaft und Spritzenmannschaft bestanden aus jeweils 8 Mann, insgesamt 28 Feuerwehrleute.

Die Hilfsmannschaft war unterteilt in:

1. Ordnungsmannschaft:

a) Ordner, b) Wächter, c) Retter und Räumer, d) Feuermelder.

2. Pumpenmannschaft:

a) Pumper, b) Wasserträger, c) Wasserfahrer.

 

 

Am 7.6.1894 legte der "Communalaufseher" Fleckenstein von (Bad - König) einen detaillierten Voranschlag zur "Errichtung eines Spritzenhauses in dem Remisenbau bei dem Armenhaus zu Rimhorn" vor.

 

 

Die Anschlagsummen beliefen sich wie folgt:

 

 

                                   Maurerarbeit                                                   127,29 Mark

 

                                   Material hierzu                                     107,50

 

                                   Steinhauerarbeit                                              16,64

 

                                   Zimmerarbeit                                                   10.-

 

                                   Schreinerarbeit                                    118,08

 

                                   Schlosser- und Schmiedearbeit                        13,50

 

                                   Pflasterarbeit                                                   38,95

 

                                   Material hierzu                                     83.-

 

                                   Steinsetzen, Sand und Kalk                             135,04

                                                                                                          --------------

                                                                                    Summa:       650.- Mark

 

 

 

U.a. waren hierin enthalten: Arbeiten für die Verlegung des in den projektierten Spritzenhaus vorhandenen Ziehbrunnens in den zunächst liegenden Hof der Gemeinde Rimhorn.

Randvermerk: "Spritzenhaus soll vorerst bleiben, bis eine neue große Spritze angeschafft wird."

 

 


1895 - 1902

 

Diese Gliederung blieb in den Jahren 1895 und 1896 unverändert. Für 1897 ist keine entsprechende Liste vorhanden. Das nächste detaillierte Verzeichnis ist vom 13.März 1898. Nun stellen wir fest, daß sich einige Änderungen innerhalb der freiwilligen Feuerwehr ergeben haben. An der Spitze werden jetzt aufgeführt: Adam FRIEDRICH III., Befehlshaber, Wilhelm WOLF II., Stellvertreter, Georg GIEG, Zeugmeister, Nikolaus HARTMANN, Signalist. Es fehlen die beiden Lehrer, die von der Kreisbehörde als Führungskräfte einmal wärmstens empfohlen waren. Es werden zwar keine Einzelheiten genannt, doch ist aufgrund der Eintragungen in der Schulchronik zu vermuten, daß bei Bläßer gesundheitliche Gründe vorlagen, während Lehrer Dietz wohl anderen Verpflichtungen nachging, denn, um es vorwegzunehmen, er verließ am 29.April 1902 heimlich Rimhorn. Mit ihm floh die Witwe des Adam Hallstein VII. nach Amerika. Er ließ Frau und 3 unmündige und sie 6 verwaiste Kinder zurück.

Die freiwillige Feuerwehr hatte sich um 6 Mitglieder vergrößert und zählte nun 34 Mann. Führer der Steigmannschaft war Johannes Friedrich, der Rettungsmannschaft stand Johannes Steiger vor, und die Spritzenmannschaft wurde nach wie vor von Ludwig Rexroth geführt. Die Hilfsmannschaft zählte 60 Personen. 1899 war der Mitgliederstand um einen Mann gestiegen. Neben Vater Johannes Hinderkircher gehörte nun der Sohn Johann (* 13.9.1880) ebenfalls der Feuerwehr an. So langsam wuchs die zweit Generation heran. Im Jahre 1900 gehörten außer Peter Georg Trumpfheller und den beiden Lehrern Bläßer und Dietz noch alle vermutlichen Gründungsmitglieder (Liste vom 28.4.1894) der Feuerwehr an. Hinzugekommen waren: Michael Friedrich (* 28.12.1874), Johannes Hallstein (* 23.3.1873), Leonhard Hertel (* 16.7.1874), Johann Hinderkircher (* 13.9.1880), Peter Olt (* 16.6.1873), Leonhard  Schäfer II. (* 22.11.1875), Georg Schleucher (* 27.9.1875), Johannes Schleucher (*3.9.1870), Adam Steiger (* 19.2.1873) und Johannes Steiger (* 27.6.1872).

Die Mitgliederstärke fiel von 35 im Jahre 1900 auf 31 im Jahre 1902. Der Mannschaftskamerad Georg Gieg II. war 1900 verstorben. Adam Hallstein VII., wohl wegen fortgeschrittenen Alters, und zwei jüngere Mitglieder waren während dieser Zeit ausgeschieden. Anschließende Unterlagen sind nicht mehr vorhanden.

 


STATISTIK

 

 

 

Alle vorhandenen Listen zwischen 1857 und 1902 wurden statistisch ausgewertet. Dabei interessierte in erster Linie die Länge der Zugehörigkeit der einzelnen Mitglieder in der Hauptabteilung, Lösch- oder Spritzenmannschaft genannt, sowie der Steigmannschaft. Im Laufe der 45 Jahre gehörten dieser Gruppe 120 verschiedene Personen an. An der Spitze der Skala mit einer Zugehörigkeit von 35 Jahren (1857-1892) stehen Georg und Stephan STEIGER. Elf Männer taten 33 Jahre (1859-1892) Dienst in den genannten Mannschaften. Es waren dies: Wilhelm FRIEDRICH II., Georg HOFFERBERT II., Michael HOFFERBERT, Philipp KÖBLER III., Leonhard OLT IV., Leonhard ORTH, Philipp SCHLEUCHER, Michael SCHNELLBACHER, Johannes STOCKUM, Adam THIEROLF, und Georg Ludwig THIEROLF. Adam LUST, Spritzenmeister, und Johann Nikolaus REXROTH, Stellvertreter, hatten diese Positionen mindestens 20 Jahre (1859-1879) inne.

Nach Gründung der freiwilligen Feuerwehr im Frühjahr 1893 waren aus der früheren Kernmannschaft auf der Liste von 1894 vertreten: Leonhard EBERHARD, Georg GIEG II., Michael HALLSTEIN, Friedrich HEUSEL, Leonhard HOFFERBERT, Johannes KARG, Adam KNIERIM, Ludwig REXROTH, Johannes WEISSGERBER und Wilhelm WOLF. Das sind rund ein Drittel der Mitglieder. Georg GIEG und Ludwig REXROTH waren beide seit 1878 und Michael HALLSTEIN ab 1879 in der Löschmannschaft tätig. Ludwig REXROTH, ein Sohn von Johann Nikolaus REXROTH, bekleidete ab 1891 das Amt des Spritzenmeisters, das er auch beider freiwilligen Feuerwehr wieder übertragen bekam. Anstelle des seitherigen Stellvertreters Ludwig STOCKERT stand nun in der neugegründeten freiwilligen Feuerwehr Georg GIEG. Diese Kombination blieb bis 1897 bestehen. 1898 wurde GIEG zum Zeugmeister gewählt, und an seine Stelle trat Michael HALLSTEIN.

Als Feuerreiter zwischen 1857 und 1896 waren vier Generationen der Familie OLT, Vorfahren von Heinz OLT, Mühlhäuser Str. 1, im Einsatz.

Die Stärke der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn betrug in den Jahren 1894/95  28 Mann, 1895/96  28, 1896/97  27, 1898  35, 1898/99  34, 1899/1900  35, 1900/01  34, 1901/02  33 und 1902/03  31.

 

 

 

Große Brände in Rimhorn

 

 

Aufgrund verschiedenen alten Unterlagen konnten bis jetzt nachstehende größere Brände ermittelt werden.

 

 

1785    (3.März) Die unter einem Strohdach stehenden vier Häuser der Familien Philipp          HALLSTEIN, Georg HERTEL, Joh. LAUTENSCHLÄGER und Johannes WEIRICH        wurden durch ein         Großfeuer fast völlig zerstört. (Im Bereich Breubergstraße 26-30)

 

            StA Wertheim, Rep. 65 b, Nr. 34 und Bibel von Marie Reeh,

            Rathausstr.22

 

 

1821    (23.Februar) Brand bei Adam WOLF (Goldbachstr.1)

            Regierungsblatt für das Großherzogtum Hessen, Nr.46, vom    25.10.1824

 

 

1824    (20./21.April) Brand bei Georg SCHÄFER sen., Philipp STOCKUM, Nikolaus BECK und im Pfarrhaus. (Im Bereich Breubergstr.1, 3 und   5, Kirchstr.2 und 4)

 

 

1846    (9.September) Brand bei Philipp SCHÄFER; Entschädigung 270 Gulden, auch der Nachbar Philipp KÖBLER II. erhielt eine kleine Entschädigung, (Philippsgasse 1 und Rathausstr.23)

            Regierungsblatt des G.H. Hessen, Nr.71, vom 30.12.1848

 

 

1846    (19.November) Brand bei Johannes HALLSTEIN II., Entschädigung 577 Gulden,

            (Mühlhäuser Str.3)

            Regierungsblatt G.H. Hessen, Nr.71, vom 30.12.1848

 

 

1852    Antrag des Nikolaus HALLSTEIN auf Wiederherstellung eines abgebrannten Wohnhauses     (Breubergstr.40)

            GA Lützelbach XXVI, Abtlg.3, Konv.3

 

 

1868    Antrag des Georg KNIERIM auf Errichtung eines Backofens und Wiederaufbau des abgebrannten Wohnhauses, (Breubergstr.2)

            GA Lützelbach XXVI, Abtlg.3, Konv.4

 

 

1888    Antrag des Johannes STOCKUM auf Wiederaufbau des teilweise abgebrannten         Bauernhofes,             (Breubergstr.32)

            GA Lützelbach XXVI, Abtlg.3, Konv.6

 

1893    (28.Februar) Wohnhaus des Georg REISINGER brannte bis auf die Grundmauern nieder,     (IM Sachsenhausen 10)

            Mümlingbote vom 1.3.1893 und GA Lützelbach XXVI,Abtlg.3, Konv.7

 

1893    (30.Juli) Antrag des Simon KLEIN auf Wiederherstellung des teilweise abgebrannten Wohnhauses, (Breubergstr.6)

            GA Lützelbach XXVI, Abtlg.3, Konv.4, Pfarrchronik Rimhorn

 

1904

 

Am 19.Juni 1904 wird eine Revision der Löschgeräte und Prüfung der Pflichtfeuerwehr Rimhorn durch das Kreisamt Erbach durchgeführt.

 

1926

 

Am 30.Mai nimmt ein Vertreter des Kreisamtes eine Besichtigung der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn vor. Zu diesem Zweck mußten die Mannschaften vollzählig antreten. Zwei Feuerwehrkameraden besuchten am 19.Dezember einen Vortrag der HEAG im Hotel Post in Höchst zu dem Thema: "Behandlung der Stromleitungen bei Bränden".

 

1927

 

Nach mündlicher Überlieferungen fand in diesem Jahr ein Feuerwehrfest statt. Eine Gruppenaufnahme der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn soll bei diesem Fest entstanden sein. Die Namen der 31 aktiven Mitglieder werden als Bildunterschrift genannt. Kommandant soll Johannes Friedrich (Sattler-Hannes) gewesen sein. Mit Schreiben vom 1.September teilte das Kreisamt Erbach mit, daß Philipp Leitermann mit dem "Feuerwehr - Ehrenzeichen" geehrt wurde.

 

1928

 

Nach einer großen Lücke von 26 Jahren taucht erstmals wieder eine Mannschaftsliste auf, die für die Zeit vom 1.April 1928 bis 31.März 1929 Gültigkeit hatte. Die Mannschaft hatte folgende Gliederung:

 

Kommandanten: Leonhard HECK, Stellvertreter: Leonhard LEITERMANN

 

Signalisten: Friedrich SCHÄFER und Friedrich HOFFERBERT

 

Steigerabteilung: Führer: Wilhelm WEISSGERBER, Stellvertreter: Georg FRIEDRICH, Mannschaft: Philipp FRIEDRICH, Adam JEKEL, Georg REEH, Peter DAAB, Georg HOFFERBERT, Georg HARTMANN, Philipp HARTMANN, Adam HERTEL, Ludwig BECKER, Heinrich MÜLLER, Wilhelm THIEROLF und Johannes OLT.

 

Spritzenmannschaft: Führer: Adam LEITERMANN, Mannschaft: Peter KUMPF, Peter TRUMPFHELLER, Adam HARTMANN, Johannes FRIEDRICH, Georg STOCKUM, Philipp SCHÄFER, Johannes GIEG, Georg THIEROLF, Adam THIEROLF, Johannes KARG, Jakob OLT, Michael STOCKUM, Michael HALLSTEIN, Peter OLT und Arthur SCHLEUCHER.

 

Hydrantenmannschaft: Führer: Georg FRIEDRICH, Stellvertreter Josef LACHMANN, Mannschaft: Karl UHRIG, Adam HERTEL II., Johannes FRIEDRICH II., Friedrich ZIPP, Georg JEKEL, Friedrich WIESSMANN, Peter VETTER, Heinrich KÖBLER, Johannes ZIPP, Johannes FRIEDRICH und Philipp OLT.

 

Ordnungsmannschaft: Führer: Philipp OBERLE, Stellvertreter: Ludwig REXROTH, Mannschaft: Karl HALLSTEIN, Leonhard KNIERIM, Adam KNIERIM, Johann FRIEDRICH III., Georg STOCKUM, Michael ORTH, Adam MÜLLER II. und Adam KNIERIM III.

 

Retter und Einreißer: Führer: Jakob THIEROLF, Mannschaft: Ludwig ORTH, Philipp OLT, Georg HERTEL, Johannes DAUM, Philipp HARTMANN, Adam HECK, Peter HECK, Peter HOFFERBERT, Wilhelm HALLSTEIN,

 

Wasserträger: Führer: Michael SCHIMPF, Mannschaft: Adam BREITWIESER, Georg STEIGER, Wilhelm STEIGER, Leonhard LEITERMANN, Philipp HALLSTEIN, Georg OLT, und Karl HALLSTEIN.

 

Feuermelder: August FRIEDRICH

 

Zeugwart: Philipp LEITERMANN

1933

 

 

Am 26.August wird Georg Olt, der ab 1918 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn war, vom Kreisamt Erbach als Oberbrandmeister der Gemeinde Rimhorn ernannt und verpflichtet.

 

1937

 

Vom 24. bis 31.Januar besucht Georg Olt einen "Brandmeister - Lehrgang" an der Landesfeuerwehrschule in Mainz. Nach mündlichen Aussagen erhielt die Rimhorner Wehr in diesem Jahr ihre erste Motorspritze, die in einem Magirus-Anhänger untergebracht war. Die Räder dieses Fahrzeuges hatten Holzspeichen.

 

Nach 1945

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1945, war jede Vereinstätigkeit unterbunden. Versammlungsverbot und Ausgangssperre ab Einbruch der Dunkelheit bestimmten die Zeit nach dem Eintreffen der Amerikaner, die in Rimhorn am Gründonnerstag, dem 29.März 1945 ihren Einzug hielten. In diesen Tagen galt es aber auch, den Brand der Pfarrscheuer zu bekämpfen. Während schon die amerikanischen Truppen durch Rimhorn rollten, gab es in der Nacht Schüsse von einem Flugzeug. Man erzählte, es sei eine US-Maschine gewesen. Getroffen wurde ein Lastkraftwagen der US-Armee und auch die Pfarrscheuer, die im Bereich der jetzigen Kirchstraße stand. Die Scheune ging in Flammen auf. Viele Bürger halfen bei der Brandbekämpfung mit. Die alte Rimhorner Spritze aus dem Jahre 1867 soll bei den Löscharbeiten ebenfalls im Einsatz gewesen sein.

Da die Militärverwaltung aber bald einsehen mußte, daß der Brandschutz der Zivilbevölkerung ohne Feuerwehr nicht gewährleistet ist, wurde das Vereinsverbot für die Feuerwehren schon im Laufe des Jahres 1945 wieder aufgehoben. Der Neubeginn nach Kriegsende war nicht leicht.

Zu den älteren Feuerwehrkameraden, die sich für diese Sache wieder zur Verfügung stellten, fanden sich allmählich auch einige jüngere Bürger ein, die schon während des Krieges bei der Hitlerjugend-Feuerwehr mit dem Brandschutz konfrontiert wurden. Das Häuflein der Unentwegten wurde nur langsam größer. Erst in der zweiten Jahreshälfte von 1948 nahm die Freiwillige Feuerwehr Rimhorn ihre Arbeit wieder auf. Zuvor und bis weit in die fünfziger Jahre fanden Übungen und im Ernstfall Einsätze der "Pflichtfeuerwehr" statt. Übungen waren notwendig, um die Bürger mit den bescheidenen Gerätschaften der Wehr vertraut zu machen. Georg Olt übte das Amt des Ortsbrandmeisters aus, sein Stellvertreter war Ernst Müller. Eine neue Feuerwehrordnung für den Kreis Erbach trat 1951 in Kraft. Ab der Jahreshauptversammlung 1951 berichten Protokolle über das Geschehen der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn. Leider finden sich in diesen Niederschriften nicht immer all jene Daten, die für das geschichtliche Geschehen von Wichtigkeit sind.

Über die wichtigsten Ereignisse in den einzelnen Jahren soll nachfolgend chronologisch berichtet werden, soweit dies aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen möglich ist.

 


1951

 

Am 11.August 1951 fand im Gasthaus "Eckhardt" die Jahreshauptverammlung statt, wie dem ersten Eintrag im Protokollbuch zu entnehmen ist. Bürgermeister Georg Hallstein eröffnete die Versammlung und informierte über die neuen Bestimmungen im Brandschutz. Bei den anstehenden Wahlen wurde Ortsbrandmeister Georg Olt ebenso wiedergewählt wie sein Stellvertreter Ernst Müller. Zum Rechner wurde Wilhelm Orth I., zum Schriftführer Ludwig Friedrich und zum Truppführer für die Motorspritze ebenfalls Ludwig Friedrich und zu dessen Stellvertreter Wilhelm Orth gewählt. Das Amt des Truppführers für den Schlauchwagen wurde Alfred Friedrich und zum Zeugwart Johannes Heusel gewählt. Das Amt des Kassierers bekam Paul Mannschitz. Die Versammlungsteilnehmer beschlossen, daß alle gewählten Führer zusammen mit dem Kassierer den Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn bilden. Der Beitrag für Aktive soll 1,20 DM und der für Inaktive zehn Mark im Jahr betragen. Angehörige der Pflichtfeuerwehr müssen fünf Mark im Jahr entrichten.

In den Wintermonaten des Jahres 1951/52 erteilte der stellvertretende Ortsbrandmeister Ernst Müller in seiner Wohnung den neuen Mitgliedern theoretischen Unterricht im Brandschutz und über die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr. An den allwöchentlich stattfindenden Zusammenkünften nahmen Arthur Friedrich, Wilhelm Gieg, Georg Hallstein und Hans Hinderkircher teil.

 

1952

 

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 17.März 1952 im Gasthaus "Eckhardt" übergibt Bürgermeister Georg Hallstein an Georg Olt die Bestätigungsurkunde als Ortsbrandmeister. Als Brandverhütungsbeauftragter wird Wilhelm Friedrich IV. ernannt. Die Bitte des Ortsbrandmeisters im Versammlungsverlauf: "Es müßte mehr Aktivität für die Sache Feuerwehr gezeigt werden". Mit einer starken Vertretung nehmen Rimhorner am Kreisfeuerwehrtag in Würzberg teil, der am 22.Juni 1952 gefeiert wird.

 

1953

 

Bei der Jahreshauptversammlung wird der Beitrag für Inaktive bis zum Alter von 50 Jahren auf fünf Mark und für die über 50jährigen auf

1,20 DM im Jahr festgesetzt. Ein Großeinsatz für alle Mitglieder der Wehr brachte das schwere Hochwasser am 19.Mai, das im Dorf großen Schaden anrichtete. Viel Arbeit gab es an den folgenden Tagen, um die gröbsten Schäden zu beseitigen. Im Protokollbuch finden sich leider keinerlei Einträge über diesen Einsatz beim "Jahrhundertwetter".

 

1954

 

Neuwahlen standen bei der Jahreshauptversammlung auf der Tagesordnung, die am 21.Februar 1954 im Gasthaus "Eckhardt" stattfand. Ortsbrandmeister Georg Olt bat von einer Wiederwahl abzusehen. Neuer Ortsbrandmeister wurde Ludwig Friedrich und das Amt des Stellvertreters übernahm Georg OLt. Rechner blieb Wilhelm Orth I. und Schriftführer Ludwig Friedrich. Im Amt als Truppführer für den Schlauchwagen wurde Alfred Friedrich bestätigt. Neuer Truppführer für die Motorspritze wurde Georg Hallstein und sein Stellvertreter Heinrich Friedrich. Das Amt des Gerätewartes wurde Fritz Friedrich übertragen. Zum Transport der Motorspritze sollen für die Nacht vier und am Tage alle Bulldog-Besitzer sofort am Spritzenhaus vorfahren. Besprochen wurde die Heranziehung der Pflichtfeuerwehrmitglieder, um alle Geräte besetzen zu können. Den Dank der Gemeinde übermittelt der neue Bürgermeister Georg Steiger, der auch an diesem Tag der Wehr als inaktives Mitglied beitritt. Am 29.April 1954 überreicht Bürgermeister Georg Steiger dem neuen Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich seine Ernennungsurkunde.

 

1955

 

Bei der Mitgliederversammlung am 27.März 1955 gab Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich die Zahl der Mitglieder mit 27 Aktiven und sieben Inaktiven an. Zum Fahren der Motorspritze in den Nachtstunden wurden Johann Olt, Friedrich Eckhardt, Adam Reeh und Philipp Hartmann vorgeschlagen. Der Bürgermeister soll diese Bulldog-Besitzer entsprechend informieren.

 

1956

 

Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich konnte bei der Jahreshauptversammlung am 9.April 1956 im Gasthaus "Eckhardt" mitteilen, daß die Zahl der Aktiven nach drei Zugängen jetzt 30 beträgt. Inaktiv sind 7 Personen. Aus Anlaß des 65jährigen Bestehens wollen sich die Rimhorner um den Kreisfeuerwehrtag bewerben.

 

1957

 

30 Männer sind aktive Mitglieder und sieben sind inaktiv. Fünf Übungen nennt Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich in seinem Tätigkeitsbericht. Johannes Heusel wird aufgrund seiner 45jährigen Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Als neue inaktive Mitglieder werden Philipp Pabst und Herbert Rexroth aufgenommen. Arthur Friedrich besucht einen Maschinistenlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Kassel. Am 22.September nimmt Kreisbrandinspektor Küchler eine Besichtigung der Wehr vor. Angetreten sind 20 Feuerwehrmänner. Die Wehr hat folgende Ausrüstung: 1 TS 8 mit TSA, 1 Schlauchwagen und fünf Saugschläuche. Da das Löschgerätehaus in einem sehr schlechten Zustand ist, hält KBI Küchler den Neubau eines Gerätehauses dringend erforderlich. Mängel zeigt auch die Motorspritze. Um Mittel für einen Neukauf zu erhalten, führen die Mitglieder der Wehr eine Haussammlung durch.

 

1958

 

Neuwahlen stehen bei der Jahreshauptversammlung am 12.Januar im Gasthaus "Schauer" an. Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich wird ebenso in seinem Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Georg Olt. Weiterhin verwaltet Wilhelm Orth die Kasse. Anstelle von Ludwig Friedrich wird Hans Köbler zum Schriftführer gewählt. Kassierer wird Fritz Friedrich, Gruppenführer Georg Hallstein und Arthur Friedrich. Beisitzer werden Heinrich Friedrich und Johann Schleucher. Mitglieder: aktiv 26, passiv 15 und der Hilfsfeuerwehr gehören 30 Männer an. Aus Anlaß des 65 jährigen Bestehens der Wehr wird vom 12. bis 14.Juli ein Fest veranstaltet. Es wird ein Festausschuß gewählt, dessen Vorsitz Heinz Martinetti übertragen wird, sein Stellvertreter ist Georg Fornoff. In vielen Sitzungen wird das Fest vorbereitet, das auf der Wiese von Philipp Pabst stattfinden soll. Der Vorstand beschließt die Jahrgänge 1928 bis 1940 zur Hilfsfeuerwehr heranzuziehen. Zur Ehrendame wird in geheimer Wahl Marie Hübner auserkoren. Mehr als 20 Wehren besuchten das Fest. Die Begrüßungs- und Festansprache hielt Heinz Martinetti, Landrat Georg Ackermann, der Schirmherr des Festes war, ehrte zusammen mit Kreisbrandinspektor Küchler, Johannes Heusel für 45 jährige und Fritz Friedrich für 35jährige aktive Mitarbeit in der Feuerwehr Rimhorn. Aus dem Erlös des Festes in Höhe von gut 4.000 Mark erhalten alle Aktiven Übungsanzüge, weiter sollen die noch fehlenden Helme angeschafft werden.

 

1959

 

Erneut stehen Wahlen auf der Tagesordnung der Hauptversammlung am 1.März im Gasthaus "Eckhardt". Stellvertretender Ortsbrandmeister wird Heinz Martinetti. Anstelle von Alfred Friedrich übernimmt Eugen Rudolph das Amt des Gruppenführers. 27 Feuerwehrmänner sind aktiv. Ludwig Friedrich besuchte einen Ausbildungslehrgang für Ortsbrandmeister an der Feuerwehrschule in Kassel. Bezirksbrandmeister Schneidmüller vom RP Darmstadt überprüft die Gerätschaften der Wehr. Ein gebrauchtes Auto soll angeschafft und für Zwecke der Wehr hergerichtet werden.


1960

 

Bei der Jahreshauptversammlung wird auf Vorschlag von Bürgermeister Georg Steiger, Erwin Thierolf als Kommandant der Hilfsfeuerwehr eingesetzt. Thierolf soll in den Vorstand aufgenommen werden. Ein OPEL - Blitz wird für die Bedürfnisse der Wehr umgebaut. Die Bauarbeiten für ein neues Gerätehaus beginnen.

 

1961

 

Bei einer Wehrüberprüfung durch den stellvertretenden Bezirksbrandmeister Jost vom RP Darmstadt regt dieser an, die Löschgeräte schon jetzt in dem noch im Bau befindlichen Gerätehaus unterzubringen. Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus "Wolf" gibt Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich die Zahl der aktiven Mitglieder mit 28 an, weiter nennt er 17 inaktive und 61 fördernde Mitglieder. Mit einem Fest auf der Wiese Pabst wird das neue Gerätehaus im Juli eingeweiht. An einer großen Schauübung beteiligten sich die Wehren aus Mömlingen und Höchst sowie die DRK-Bereitschaft Höchst. Heinz Martinetti legt sein Amt als stellvertretender Ortsbrandmeister nieder; an seine Stelle tritt Georg Hallstein.

 

1962

 

Die Wehr hat 27 aktive und 70 passive Mitglieder. Der Hilfsfeuerwehr gehören 30 Männer an. Die Neuwahlen ergeben folgendes Resultat: Ortsbrandmeister: Ludwig Friedrich, Stellvertreter: Georg Hallstein und als Nachfolger von Wilhelm Orth wird Friedrich Heusel zum Rechner gewählt. Schriftführer bleibt Hans Köbler. Beisitzer werden: Erwin Thierolf, Eugen Rudolph, Johann Schleucher und Philipp Rummel. Die Rimhorner Wehr beteiligt sich an einer Großübung zwischen Höchst und Hetschbach. Landrat Georg Ackermann ehrt Johannes Heusel für 50 jährige Mitgliedschaft.

 

1963

 

Der Umbau des Autos ist abgeschlossen. Die Zahl der aktiven Mitglieder beträgt 25, die der passiven Mitglieder 70. Zu Einsätzen mußte die Wehr im Vorjahr bei einem Brand im Hainstädter Wald und zu einem Dachbrand bei Walter Schimpf ausrücken, wie OBM Friedrich mitteilte. Der Schriftführer Köbler wird durch Erwin Thierolf abgelöst.

 

1964

 

Die Wehr hat 23 aktive und 70 passive Mitglieder. Für 10jährige Tätigkeit als Ortsbrandmeister wird Ludwig Friedrich geehrt. Da das von der Wehr angeschaffte Fahrzeug nicht den DIN - Vorschriften entspricht, wird der Wehr kein Zuschuß gewährt. Trotz dem Einsatz des Bundestagsabgeordneten Heinrich Ritzel bleibt das RP Darmstadt bei seinem "Nein". Neue Uniformen werden angeschafft. Die Kosten für die Hosen übernehmen die Feuerwehrmänner. Mit ihren neuem Feuerwehrauto sind die Rimhorner bei einem Großbrand in Forstel im Einsatz.

 

1965

 

Zur Jahrehauptversammlung kommt auch Landrat Gustav Hoffmann und Kreisbrandinspektor Günther Groll. Wilhelm Orth und Georg Olt, die 47 Jahre aktiv sind, und Johannes Heusel der schon 52 Jahre den blauen Rock der Feuerwehr trägt, erhalten das "Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande". Bürgermeister Georg Steiger und fast alle Gemeindevertreter nehmen an der Versammlung teil. Zum Mitgliederstand führt Ludwig Friedrich an, daß 24 aktive und vier inaktive, elf Ehrenmitglieder und 67 fördernde Mitglieder der Wehr angehören. Landrat Hoffmann verspricht von seiten des Kreises die Anschaffung eines Autos zu unterstützen. Im Laufe des Jahres gibt es eine Kreisbeihilfe in Höhe von 800 Mark. Zu einem Hochwassereinsatz muß die Wehr in die VEITH-Werke. Einen weiteren Einsatz erfordert die Panne eines US-Tankfahrzeuges zwischen Stock und Mühlhäuser Brücke.


1966

 

Bei den anstehenden Neuwahlen werden alle Vorstandsmitglieder, mit Ausnahme von Erwin Thierolf, in ihren Ämtern bestätigt. Das Amt des Schriftführers, das seither Thierolf inne hatte, übernimmt Friedrich Heusel, der auch weiterhin als Rechner tätig ist. Obwohl bei einer Gemeinschaftssitzung aller Rimhorner Vereine beschlossen wurde, bei der Gemeinde den Bau einer Halle zu beantragen, wünscht die Feuerwehr den Ausbau des Turnplatzes zum Festplatz. Ein Waldfest wird auf dem Turnplatz durchgeführt.

 

1967

 

Für das Auto wird ein Austauschmotor gekauft. Die Wehr hat 115 Mitglieder. Bei einer Abstimmung, ob sich die Freiwillige Feuerwehr Rimhorn aus Anlaß des 75jährigen Jubiläums im Jahre 1968 um das Kreisfeuerwehrfest bewerben soll, stimmen zwei Personen mit "Ja" und 20 Versammlungsteilnehmer mit "Nein". Der Unterrichtsraum im Feuerwehrhaus wird in Betrieb genommen. Ein Festausschuß für das Fest 1968 wird gebildet. Das Fest soll auf der Wiese von Georg Jekel im Juni gefeiert werden.

 

1968

 

Von den 114 Mitgliedern sind 25 aktive und zehn Ehrenmitglieder. Zur Ehrendame für das Feuerwehrfest wird Karin Stockum gewählt. Zwölf der 18 anwesenden jungen Damen sprechen sich für "lange Festkleider" aus. In Verbindung mit dem Löschbezirksfest wird das "75jährige Vereinsjubiläum" vom 8. bis 10.Juni gefeiert. Für 25jährige aktive Mitgliedschaft ehrt Landrat Gustav Hoffmann Alfred Friedrich, Arthur Friedrich und Ludwig Friedrich, der auch zum Oberbrandmeister ernannt wird. Star beim "Bunten Abend", dem "Feuerwerk der frohen Laune" ist Jodlerkönig "Franzl Lang".

75jähriges Jubiläum der FFW Rimhorn im Jahre 1968. Am Tisch der Ehrengäste (v.l.) Kreisbrandinspektor Günter Groll, Bürgermeister Georg Steiger, Landrat Gustav Hofmann mit Ehefrau Erika.

                                                                                                          Aufnahme: Wilhelm Gieg

 

1969

 

Bei der Jahreshauptversammlung ehrt KBI  Günter Groll Georg OLt und Wilhelm Orth für die 50jährige aktive Mitarbeit in der Feuerwehr. Von 113 Mitglieder sind 25 aktive Feuerwehrmänner. Bürgermeister Anton Blüm erklärt sich bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Ein FORD-Fahrzeug wird gekauft, das neben der Geräteunterbringung auch sechs Personen Platz bietet.

 

1970

 

Zu den Kosten des Autos in Höhe von rund 15.000 Mark steuerte die Wehr 10.000 Mark bei, so daß nur noch 311,10 DM an Barvermögen vorhanden war. Bei den anstehenden Wahlen wird Ortsbrandmeister Ludwig Friedrich im Amt bestätigt. Der langjährige Stellvertreter Georg Hallstein stellt sein Amt zur Verfügung. Neuer Stellvertreter wird Ernst Orth. Rechner und Schriftführer bleibt Friedrich Heusel. Als Beisitzer werden Anton Blüm Kraft Amtes sowie Wilhelm Gieg, Hans Köbler, Eugen Rudolph und Erich Thierolf in den Vorstand berufen. Aktiv sind 20, passiv 80 Personen, zehn werden als Ehrenmitglieder geführt. Wegen dem Rückgang der Zahl der Aktiven wird über die Einführung einer Pflichtfeuerwehr gesprochen, um den Brandschutz sicher zu stellen. Eine Jugendfeuerwehr wird gegründet. In einem ausführlichen Beitrag wird die Arbeit der Jugendfeuerwehr Rimhorn besonders behandelt.

Drei Monate nach der Wahl stellt Ernst Orth sein Amt zur Verfügung. Zum neuen Stellvertreter des Ortsbrandmeisters wird Friedrich Heusel gewählt und zum Rechner Wilhelm Reeh. Zu einem Zimmerbrand bei Wilhelm Jekel muß die Wehr ausrücken.

 

1971

 

Die Zahl der aktiven Mitglieder kann auf 21 und die der passiven auf 96 erhöht werden. In der Jugendfeuerwehr arbeiten 16 Jugendliche mit. Zwei Handsprechfunkgeräte werden geklaut. Im August wird ein Sommerfest in der Halle Friedrich gefeiert. Mit der Sirene werden die Aktiven zu einer Hilfeleistung im Hause Johannes Friedrich gerufen. Bei einer Übung: "Wasser über lange Wegstrecken" wird der neue Rimhorner Hochbehälter gefüllt.

 

1972

 

Nach der durchgeführten Gebietsreform ist erstmals Bürgermeister Fritz Walter, Lützel-Wiebelsbach, Gast bei der Jahreshauptversammlung. Die 140 Mitglieder verteilen sich auf: 17 aktive, 10 Ehrenmitglieder, 97 passive Mitglieder und 16 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Der langjährige Feuerwehraktive Friedrich Heusel, der sich um die Rimhorner Wehr große Verdienste erwarb, legt sein Amt als Jugendfeuerwehrleiter und stellvertretender Ortsbrandmeister sowie Schriftführer nieder.

 

1973

 

Nach der Neuordnung der Feuerwehren wurde jetzt Ludwig Friedrich, der schon 19 Jahre als Ortsbrandmeister tätig ist, "Wehrführer". Als Stellvertreter stehen ihm zur Seite: Arthur Friedrich und Gerhard Miksch. Das Amt des Rechners wird Sebastian Kern übertragen und als Schriftführer wird Anton Blüm gewählt. Beisitzer sind Wilhelm Gieg und Eugen Rudolph. Von den 138 Mitgliedern gehören 20 der aktiven Mannschaft an. Die Jugendfeuerwehr stellt ihre Arbeit ein.

 

1974

 

Neben 23 Wehrmänner gehören zehn Ehrenmitglieder und 97 passive Mitglieder der Wehr an. Für 25jährige aktive Mitgliedschaft wird Johannes Hinderkircher geehrt. Es soll eine Werbung durchgeführt werden, um wieder Mitglieder für die Jugendfeuerwehr zu finden.

Ehrenortsbrandmeister Georg Olt feiert seinen 75. Geburtstag.

Wehrführer Ludwig Friedrich gratuliert seinem Vorgänger Georg Olt zum 75.Geburtstag am 14.April  1974. Georg Olt war über zwanzig Jahre Ortsbrandmeister der FFW Rimhorn.

                                                                       Aufnahme: Wilhelm Gieg

 

1975

 

Bei der ordentlichen Hauptversammlung gibt der Stellvertretende Wehrführer Arthur Friedrich sein Amt ab. Zum neuen Stellvertreter wurde Albrecht Wittwer gewählt. Die Jugendfeuerwehr hat ihre Arbeit aufgenommen: Es arbeiten 13 Jugendliche mit. Ludwig Friedrich tritt von seinem Amt als Wehrführer und Vorsitzenden zurück. In einer außerordentlichen Versammlung wird Wilhelm Reeh zum Vorsitzenden und Wehrführer gewählt. Das Amt des Jugendwartes übernimmt Reinhold Steiger.

 

1976

 

Volker Jekel erklärt sich bereit, bei der Arbeit der Jugendfeuerwehr mitzuhelfen. Zu einem Flächenbrand im Siedlungsfeld muß die Rimhorner Wehr ausrücken. Volker Jekel, Roland Köbler und Benno Rudolph besuchten einen Grundlehrgang.

 

1977

 

Bei der Jahreshauptversammlung dankt Bürgermeister Fritz Walter den Aktiven für ihren schnellen Einsatz beim vorjährigen Flächenbrand, und lobt die Mithilfe der Einwohner beim Transport von Löschwasser. Den Dankesworten schließt sich auch Ortsbrandmeister Heinrich Weber an. Als Nachfolger von Albrecht Wittwer wird Hans Köbler zum stellvertretenden Wehrführer gewählt. Edwin Wießmann wird als Jugendleiter, Roland Köbler und Volker Jekel zu seinen Stellvertretern gewählt. Zu einem Zimmerbrand im Haus von Hans Olt in der Obrunnstraße muß die Wehr ausrücken.

 

1978

 

Mitgliederstand: 15 aktive und 105 passive Mitglieder. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören zwei Feuerwehrkameraden an und in der Jugendfeuerwehr arbeiten 15 Jugendliche mit. Bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung kommt eine Neuwahl des Vorstandes nicht zustande. Neben dem Wehrführer sollte auch nach den neuen Vorschriften ein Vorsitzender für den Verein Freiwillige Feuerwehr und außerdem der Gesamtvorstand gewählt werden. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung, zu der neben Bürgermeister Fritz Walter auch Kreisbrandinspektor Günter Groll gekommen war, meinte Groll, es sei bedauerlich, wenn die Wehr, die bereits 85 Jahre bestehe und mit zu den ältesten im Odenwaldkreis zähle, aufgelöst werden müsse, weil sich kein Vorstand finde. Die Worte des KBI verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Vorstandswahlen erbrachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender wird Wehrführer Wilhelm Reeh und seine Stellvertreter Johannes Köbler und Volker Jekel. Schriftführer: Anton Blüm, Rechner: Sebastian Kern, Beisitzer: Wilhelm Gieg und Edwin Wießmann, Jugendfeuerwehrwart: Reinhold Steiger, Jugendleiter: Edwin Wießmann.

Der Feuerwache in Hamburg-Bergedorf stattet man einen Besuch ab.

Aus dem Feuerwehrgerätehaus werden zwei Handfunksprechgeräte gestohlen.

 

1979

 

Die Zahl der passiven Mitglieder hat sich auf 107 erhöht, und die Zahl der Aktiven beläuft sich auf 16 Personen. In der Alters- und Ehrenabteilung sind zwei Kameraden. Die Zahl der Jugendfeuerwehr ist auf acht Jugendliche zurückgegangen. Jugendleiter Edwin Wießmann übernimmt auch das Amt des Jugendfeuerwehrwartes. Eine außerordentliche Versammlung war auch in diesem Jahr erforderlich. Hierbei teilte Ortsbrandmeister Heinrich Weber den Versammlungsteilnehmer mit, daß Vorsitzender und Wehrführer Wilhelm Reeh seine Ämter niederlegte. Beide Ämter wurden einstimmig Volker Jekel übertragen. Edwin Wießmann wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden und Wehrführer gewählt. Der langjährige Ortsbrandmeister und Wehrführer Ludwig Friedrich wird zum Ehrenwehrführer ernannt. Der Beitritt zum Internationalen Volkssportverband wird beschlossen.

1979: Bürgermeister Fritz Walter übergibt an Volker Jekel die Ernennungsurkunde zum Wehrführer. Ludwig Friedrich wird Ehren-Wehrführer und nimmt ebenfalls eine Urkunde entgegen.

                                                                      

1980

 

Die Niederschrift über die Jahreshauptversammlung nennt keine Mitgliederzahlen und Aktivitäten aus dem Jahr 1979. Protokolle über die im Jahre 1980 durchgeführten Vorstandssitzungen fehlen im Protokollbuch.

 

1981

 

"Die Wehr war 1980 dreimal im Einsatz, davon zweimal bei Hausbränden und bei einer Ölspurbeseitigung", schreibt Schriftführer Anton Blüm über die Jahresarbeit 1980. Die beiden Brände waren bei Robert Knierim in der Mühlhäuser-Straße und bei Johann Olt in der Philippsgasse.

Die Gemeinde Lützelbach stellt der Wehr zwei Funkgeräte zur Verfügung.

Erstmals veranstaltet die Wehr einen internationalen Wandertag.

 

1982

 

Bei der Jahreshauptversammlung teilt Volker Jekel mit, daß der Wehr 153 Personen als Mitglied angehören. Neben den 15 Feuerwehrmänner unterstützen 120 Bürger als passive Mitglieder die Arbeit der Feuerwehr. Die Alters- und Ehrenabteilung hat nunmehr vier und die Jugendfeuerwehr 14 Mitglieder. Drei Einsätze sind erforderlich: Ölsperre nach Autounfall, Autobrand und Ölsperre nach versuchter Brandstiftung.

 

1983

 

Bei den anstehenden Vorstandswahlen erfolgt eine Ämterteilung zwischen Wehrführer und Vorsitzenden. Zum Vorsitzenden wird Hans Köbler, zum Wehrführer und stellvertretenden Vorsitzenden wird Edwin Wießmann und als Stellvertreter des Wehrführers Roland Köbler gewählt. Rechner bleibt Sebastian Kern und Schriftführer wird Walter Olt. Als Beisitzer wurden Wilhelm Gieg und Georg Stockum und als Jugendfeuerwehrwart Uwe Keil gewählt. Neben den 18 Wehrmännern hat der Verein 115 passive Mitglieder. In der Alters- und Ehrenabteilung werden fünf Mitglieder geführt und zehn Jugendliche arbeiten in der Jugendfeuerwehr mit. Mit 13 Übungen wird der Ausbildungsstand verbessert. Laut Protokollbuch mußte die Wehr zu zwei Einsätzen ausrücken.

 

1984

 

Durch eine Mitgliederwerbung konnte die Zahl der passiven Mitglieder auf 130 erhöht werden, hinzu kommen 17 Aktive und zehn Angehörige der Jugendfeuerwehr. Der Ankauf eines gebrauchten LF 8 wird beschlossen. Die Kosten in Höhe von rund 3.000 Mark werden aus der Vereinskasse bezahlt. Neun Mitglieder besuchen Ausbildungslehrgänge und 12 Übungen werden durchgeführt.

 

1985

 

20 aktive und 157 passive Mitglieder sind es am Jahresanfang. Ein Antrag auf Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses soll bei der Gemeinde Lützelbach gestellt werden. Im Januar verstirbt Ehrenortsbrandmeister Georg Olt, der von 1934 bis 1954 das Amt des Ortsbrandmeisters in Rimhorn inne hatte. Beim Grillfest im Mai erhält die Wehr das gebrauchte Fahrzeug LF 8. Zu einem Brand auf dem Turnplatz rücken fünf Mann aus. 14 Übungen werden durchgeführt und mit 17 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung bei Lehrgangsbesuchen erreicht.

 

1986

 

Die Wehr hat jetzt 164 Mitglieder, davon arbeiten 18 aktiv mit. Bürgermeister Werner Old gibt bei der Hauptversammlung bekannt, daß nach Abschluß der Bauarbeiten des Feuerwehrhauses in Breitenbrunn der Umbau in Rimhorn in Angriff genommen werden soll. Mit Zuschüssen sei jedoch nicht vor dem Jahre 1988 zu rechnen. Für die Aktiven gab es zwei Einsätze. Eine Ölspur mußte beseitigt und in Höhe des Rimhorner Sportplatze nach einer vermißten Person gesucht werden. Bei den Feuerwehrvergleichsübungen des Odenwaldkreises belegt Rimhorn Platz acht bei 20 teilnehmenden Mannschaften.

 

1987

 

Als Nachfolger von Roland Köbler wird Hans Hinderkircher jun. zum stellvertretenden Wehrführer gewählt, Heiko Friedrich wird das Amt des Jugendwartes übertragen. Mitgliederstand: aktiv: 19, passiv: 157, Alters- und Ehrenabteilung: 8 und Jugendfeuerwehr 6 Mitglieder. Platz 10 bei den Vergleichsübungen von 18 Mannschaften.

 

1988

 

Bei den anstehenden Vorstandswahlen wird Hans Köbler als Vorsitzender, Edwin Wießmann als Wehrführer und Hans Hinderkircher als dessen Stellvertreter ebenso im Amt bestätigt, wie Schriftführer Walter Olt, Rechner Sebastian Kern, Jugendfeuerwehrwart Heiko Friedrich und Beisitzer Georg Stockum. Anstelle von Wilhelm Gieg wird Peter Hofmann als neuer Beisitzer gewählt. Neun Feuerwehrmänner besuchten Lehrgänge. Sechs Unterrichtsabende und 13 Übungen wurden durchgeführt. Bei den Vergleichsübungen reichte es nur zum Platz 16 bei 18 teilnehmenden Mannschaften. Von den 178 Mitglieder sind 18 aktiv.

 

1989

 

Unter den 174 Mitglieder sind weiterhin 18 Aktive. Bei zwei Einsätzen mußten die Wehrmänner Wespennester entfernen, nachdem sich die Bewohner von den Wespen bedroht fühlten. Im März verstirbt der langjährige aktive Feuerwehrkamerad Philipp Schäfer, der über 40 Jahre der Wehr angehörte. 15 Übungen wurden auf Ortsebene durchgeführt und Platz acht bei den Vergleichsübungen belegt.

 

1990

 

Wehrführer Edwin Wießmann übernimmt auch das Amt des Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn. Hans Köbler wird Pressewart. Die Wehr will sich um die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages 1993 bewerben. Erstmals in der Vereinsgeschichte konnte die Zahl von 200 Mitgliedern überschritten werden. Am Jahresende sind neben den 25 Feuerwehrmännern 160 Bürger passive Mitglieder. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 8 Personen und der Jugendfeuerwehr 11 Jugendliche an. Bei 16 Übungen verbessern die Feuerwehrmänner ihren Ausbildungsstand. Bei den Feuerwehrvergleichsübungen belegt die Rimhorner Mannschaft mit 920 von 1000 erreichbaren Punkten Platz acht. Vier Einsätze gab es in diesem Jahr. Eine längere Ölspur mußte beseitigt und ein durch Sturm umgestürzter Baum von der Straße entfernt werden. Zu zwei Bränden im Anwesen Daum in der Breubergstraße wurde die Wehr alarmiert. Während es beim ersten Einsatz am 23.April, vermutlich eine Brandstiftung, noch glimpflich abging, wurde am 27.April die Scheune ein Opfer der Flammen. Das Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude konnte verhindert werden.

 

1991

 

Fast unverändert ist der Mitgliederstand mit 206 Personen. Zu einem kleinen Flächen- und Baumbrand in der Philippsgasse rückte die Wehr aus. Mit 950 Punkten belegt die Mannschaft Platz zehn bei den Vergleichsübungen des Odenwaldkreises. Eine besondere Note erhält das Sommerfest, denn gleich drei Fahrzeuge, ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser, mit einem eingebauten Tank, der 500 Liter Wasser faßt, ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Platz für acht Personen und ein Mehrzweckanhänger werden im Beisein vieler Ehrengäste an die Wehr übergeben. Für die Finanzierung dieser Fahrzeuge stellte die Wehr 13.000 Mark aus der Vereinskasse zur Verfügung. Von den ausgemusterten Fahrzeugen wurde ein Auto der Feuerwehr in Dresden-Niederselitz und das andere an die Wehr in Lesnica/Polen übergeben.

 

1992

 

Hans Hinderkircher übernimmt das Amt des Jugendleiters, dessen Stellvertreter wird Christian Schäfer, Jugendfeuerwehrwart bleibt Heiko Friedrich. Nur einmal mußte die Wehr ausrücken, als es galt eine Ölspur zu beseitigen. Bei den Feuerwehrvergleichswettkämpfen gelang es der Rimhorner Mannschaft Platz sechs zu belegen. Zu den 22 Feuerwehrmännern und 163 passiven Mitgliedern zählen noch drei langjährige Aktive in der Alters- und Ehrenabteilung zur Rimhorner Wehr. Vier Mädchen und 17 Jungen sind in der Jugendwehr, die mit jetzt 21 Jugendlichen ihren höchsten Stand seit Gründung hat. Die Vorbereitungen für den im Jahre 1993 in Rimhorn stattfindenden Kreisfeuerwehrtag bringen bereits viel Arbeit mit sich. Neben dem Vorstand beschäftigt sich der Festausschuß mit der Großveranstaltung.

 

1993

 

Bei der Jahreshauptversammlung wird Vorsitzender und Wehrführer Edwin Wießmann nicht nur für seine 10jährige Tätigkeit als Wehrführer geehrt, sondern auch einstimmig in seinem Amt bestätigt. Stellvertreter bleibt Hans Hinderkircher. Nach 20 Jahren Rechnertätigkeit gibt Sebastian Kern das Amt an Bernd Müller ab. Schriftführer bleibt Walter Olt und Beisitzer sind weiterhin Georg Stockum und Peter Hofmann. Der seitherige Pressewart Johannes Köbler wird durch Andreas Steiger abgelöst und Jugendwart bleibt Heiko Friedrich. Eine Fülle von Arbeit erfordern die Vorbereitungen des  "100jährigen Jubiläums" der Rimhorner Wehr sowie des Kreisfeuerwehrtages. Die akademische Feier aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums findet am 13.März in der Mehrzweckhalle statt. Über die Geschichte der Rimhorner Wehr berichtet Bürgermeister Werner Old. Schirmherr, Landrat Horst Schnur, beglückwünscht die Wehr zum Jubiläum ebenso wie Kreisbrandinspektor Willy Schlund und viele Vereinsvertreter. Für Ihre langjährige Vorstandstätigkeit werden Johannes Köbler und Sebastian Kern sowie

 

für 50jährige Mitgliedschaft Alfred FRIEDRICH, Arthur FRIEDRICH, Heinrich FRIEDRICH und Ludwig FRIEDRICH geehrt.

 

Ehrungen für 40jährige Mitgliedschaft erhielten: Johannes HINDERKIRCHER, Johannes KÖBLER, Horst FRIEDRICH, Erwin FÜGEN, Wilhelm GIEG, Heinrich HALLSTEIN, Philipp HALLSTEIN, Heinrich JEKEL, Adam KNIERIM, Philipp KNIERIM, Heinz MARTINETTI, Johann MÜLLER, Erich ORTH, Wilhelm REEH, Willi REEH, Fritz SCIOR, Leonhard SCHÄFER, Hans SCHNEIDER, Karl-Werner STEIGER, Karl-Heinz VERST, Heinz VETTER, Johannes ZIPP.

 

Ehrungen für 25jährige Mitgliedschaft erhielten: Karl BACH, Philipp RUMMEL, Georg STOCKUM, Walter BACH, Hans DAUM, Karl ECKHARDT, Adam EHRHARD, Hans FLECK, Fritz FRIEDRICH, Hans FRIEDRICH, Helmut FRIEDRICH, Werner FRIEDRICH, Wilhelm FRIEDRICH, Dietrich GROSSMANN, Karl-Heinz HALLSTEIN, Willi HALLSTEIN, Heinrich HAMMANN, Leonhard HOFFERBERT, Fritz HOFMANN, Georg-Heinrich JEKEL, Georg-Philipp JEKEL, Wilhelm JEKEL, Ernst KAISER, Mathias KAMPER, Wilhelm KEIL, Heinrich KNIERIM, Leonhard KNIERIM, Robert KNIERIM, Walter LOHWASSER, Walter LOHWASSER, Heinz OLT, Johann OLT, Robert OLT, Georg REEH, Herbert REXROTH, Georg SAUL, Georg SCHÄFER, Werner SCHIMPF, Willi SCHLANDER, Johann SCHLEUCHER, Klaus STANGE, Peter SCHOTT, Johann SCHWÖBEL, Ernst STANKEWITZ, Adam STEIGER, Karl STEIGER, Karl STEIGER, Erich THIEROLF, Erwin THIEROLF, Horst VOGEL, Alois VOIT, Josef VOIT, Helmut WIESSMANN, Rudolf WIESSMANN.

 

Vom 18. bis 21.Juni soll das Jubiläum im Rahmen eines großen Festes verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag 1993 gefeiert werden.

 

 


FÜHRUNGSKRÄFTE

 

 

Während der nahezu 140jährigen Geschichte der Feuerwehr Rimhorn standen folgende Personen an der Spitze der Wehr:

 

 

Pflichtfeuerwehr:

 

 

LUST, Adam                                      1859 - 1879, vermutlich länger

Spritzenmeister

 

REXROTH, Ludwig                            15.3.1891 - 30.3.1892

Kommandant

 

GIEG, Georg                                      1.4.1892 - Frühjahr 1893

Kommandant                                      bestätigt durch Kreisamt am 12.8.1892

 

 

Freiwillige Feuerwehr:

 

 

BLÄSSER, Johannes                          ab Gründung Frühjahr 1893

Kommandant                                      bestätigt am 1.4.1893 - 12.3.1898

 

FRIEDRICH, Adam III.                      13.3.1898 - ?

Befehlshaber

 

HECK, Leonhard                                1928/29, evtl. auch davor und danach Kommandant

 

FRIEDRICH, Johannes (Sattler)          um 1930, nach mündlichen Angaben

Kommandant

 

OLT, Georg                                        26.8.1933 - 21.2.1954

Ortsbrandmeister

 

FRIEDRICH, Ludwig                         21.2.1954 - 22.3.1975

Ortsbrandmeister u. Wehrführer

 

REEH, Wilhelm                                     22.3.1975 - 8.7.1979

Wehrführer

 

JEKEL, Volker                                       8.7.1979 - 9.1.1983

Wehrführer

 

WIESSMANN, Edwin                           9.1.1983 - 23.01.2013

Wehrführer

 

HOFFARTH, Timo                                23.01.2013 - heute

Wehrführer

 

Vorsitzende:

 

KÖBLER, Johannes                                9.1.1983 - 27.1.1990

 

WIESSMANN, Edwin                            27.1.1990 – 23.03.2013

 

HOFFARTH, Timo                                 23.03.2013 - heute

 

 

 

 

Schlußwort

 

 

 

Zu allen Zeiten spielte der Brandschutz eine große Rolle. Immer hofften die Betroffenen auf die Hilfe der Feuerwehren. Für den Dienst am Nächsten stellten sich stets Männer und neuerdings auch Frauen zur Verfügung. Allen gebührt unser Dank! Geändert hat sich im Laufe der Zeit das Aufgabengebiet der Feuerwehren. War es einstmals das Feuer, das die Männer forderte, so ist es heute oft die moderne Technik, die eine Hilfeleistung erforderlich macht. Nach wie vor haben auch die kleinen Feuerwehren, die Ortsteilwehren, ihre Berechtigung, denn schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe!

Wenn es gelingt, weiterhin Bürger für eine Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr Rimhorn zu gewinnen, wird die jetzt 100jährige Arbeit auch in Zukunft fortgesetzt werden können.

 

 

 

 

" Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr "